Fette Erkältung: Helfen da Dampfbäder wirklich?
Als Hausmittel gelten Dampfbäder als wahres Wundermittel. Doch nicht aller Ärzte raten dazu.

Husten, Schnupfen – gerade jetzt bei dem kalten Schmuddelwetter leiden wieder so manche von uns unter einer fetten Erkältung. Dabei hören wir ständig den Rat, zu einem bewährten Hausmittel zu greifen. Dem Dampfbad, das quasi als Wunderheilmittel dafür sorgt, dass verstopfte Nasen und Lungenflügel wieder frei werden. Doch stimmt das wirklich? Denn das gute alte Hausmittel Dampfbad ist unter Experten umstritten.
Den Kopf mit einem Handtuch bedeckt über einen Topf mit heißem Wasser halten, in dem eine Prise Salz oder ätherische Öle beigefügt wurden: So kennen wir das klassische Dampfbad, das uns so einige Ärzte raten, wenn die Erkältung wieder uns im Griff hat. Und es gilt als beste Alternative gegen Medikamente mit Nebenwirkungen oder dem Nasenspray, vor dem Mediziner warnen, weil es abhängig machen könnte.
Also ein Dampfbad: Glaubt man den Ärzten, die darauf schwören, hilft es vor allem bei der richtigen Zugabe von Kräutern oder Ölen. Denn diese sind es schließlich, die mit Hilfe des Wasserdampfes unser angeschlagenes Atemsystem wieder auf Vordermann bringen sollen.
Etwa Kamille, die durch ihre entzündungshemmende Funktion die Schleimhäute abschwellen lässt. Fenchel, Salbei und Pfefferminze haben eine schleimlösende Wirkung. Ätherische Öle aus Eukalyptus, Latschenkiefer und Pfefferminze sollen die gereizten Atemwege beruhigen. Extrakte aus Primeln oder Thymian sind dazu auch noch hustenstillend.

Salz ist der Klassiker beim Dampfbad. Die Kochsalzlösung soll angeblich bei der Virenabwehr bei einer Bronchitis helfen. Dazu gibt man Salz oder die gewünschten Zusätze. Die Kräuter können getrocknet zum Beispiel in Form von Teebeuteln für ein Dampfbad verwendet werden.
Dampfbad: So inhaliert man richtig!
Und so inhaliert man richtig: Zunächst gilt unbedingt zu beachten, dass das Wasser beim Inhalieren auf keinen Fall mehr kochend sein darf, da sonst Verbrühungen im Gesicht und im Nasen- und Rachenraum drohen!
Das Gesicht muss über das Dampfbad gebeugt werden. Das über den Kopf gelegte Handtuch sorgt dafür, dass der wohltuende Dampf zwischen Schüssel/Topf gesammelt wird und nicht verloren geht. Mehre Minuten sollte der Wasserdampf am besten ganz normal durch Nase und Mund eingeatmet wird.

Wunderheilmittel Dampfbad: Die Methode ist bei Medizinern umstritten
Doch die erfolgversprechende Wirkung eines Dampfbades ist bei Medizinern umstritten, da sie bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. So erklären Experten, dass Dampfbäder vor allem bei einer Bronchitis keine Erfolge erzielen.
Der Grund: Der Infekt sitzt in den feinen Verästelungen der Lunge, in den sogenannten „unteren Atemwegen“. Die Wassertröpfchen eines Dampfbades sind zu groß und finden nicht ihren Weg in den tiefen Bereichen der Lunge. Um die Entzündung dort zu erreichen, benötigt man ein gutes Inhalationsgerät, das sehr feine Aerosoltröpfchen produziert und dadurch den Wirkstoff in die Lunge transportiert.
Der große Nachteil eines Dampfbades: Die meisten Krankheitserreger mögen Wärme und könnten sich bei hohen Temperaturen noch schneller verbreiten. Daher ist im Erkältungsfall auch ein Sauna-Besuch nicht zu empfehlen.