Kaffee kann eine Wechselwirkung mit Medikamenten haben. Der Abbau von Koffein im Körper wird verstärkt und verlängert.
Kaffee kann eine Wechselwirkung mit Medikamenten haben. Der Abbau von Koffein im Körper wird verstärkt und verlängert. imago images/Panthermedia

Was wir essen und trinken, kann die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Und Medikamente können sich umgekehrt darauf auswirken, ob unser Körper bestimmte Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann oder nicht.

Patienten sollten das im Blick haben, falls ein Medikament vermeintlich nicht wirkt oder unangenehme Begleiterscheinungen auftreten. Gerade wenn eine Arznei neu verschrieben wird, ist es wichtig, mit der Ärztin oder dem Apotheker zu besprechen, ob bei der Ernährung etwas zu beachten ist. Darauf weist jetzt die Apothekerkammer Hessen hin.

Drei konkrete Beispiele:

1. Grapefruits

Klar, Grapefruits und Pomelos sind gesund. Aber ihre Bitterstoffe können den Abbau vieler Arzneistoffe in der Leber hemmen. Dadurch bleibt zu viel Wirkstoff im Blut, die Folge sind unerwünschte Nebenwirkungen. Betroffen sind zum Beispiel einige Statine, die den Cholesterinspiegel senken, oder auch Anti-Baby-Pillen.

2. Kaffee, Cola und Energydrinks

Viele Medikamente können den Abbau von Koffein im Körper erschweren und dessen aufputschende Wirkung verstärken. Wer also gerne Kaffee trinkt, sollte am besten nachfragen, ob es zu einer Wechselwirkung kommen kann. Eventuell gibt es ein alternatives Mittel ohne Nebeneffekte.

Umgekehrt hemmt das Koffein etwa den Abbau von Theophyllin. Das ist ein Wirkstoff, der bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD eingesetzt wird. Dies kann zu Nervosität, Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen führen.

Manche Medikamente können die aufputschende Wirkung des Koffeins im Kaffee verstärken.
Manche Medikamente können die aufputschende Wirkung des Koffeins im Kaffee verstärken. imago images/Panthermedia

3. Milchprodukte und Mineralwasser

Käse, Quark und Co sowie manche Mineralwässer enthalten Kalzium, das wichtig für die Stärkung der Knochen ist. Nimmt man aber zum Beispiel bestimmte Antibiotika oder Osteoporose-Mittel ein, können sie sich im Magen mit dem Kalzium verbinden. Die Folge: Der Körper kann das Medikament nicht so gut aufnehmen und es wirkt weniger gut.

In solchen Fällen kann man darauf achten, Medikamente eine gewisse Zeit vor oder nach dem Genuss dieser Lebensmittel einzunehmen – und generell kalziumarmes Mineralwasser zu trinken.

Weitere bekannte Wechselwirkungen

Auch Ballaststoffe können Medikamente binden. Sehr eiweiß- oder fetthaltige Mahlzeiten wirken sich möglicherweise ebenfalls auf Medikamente aus. Alkohol und Arzneimittel sind grundsätzlich dabu. Wichtig ist immer, den Beipackzettel eines Medikaments zu lesen und beim Arzt oder in der Apotheke nachzufragen, wenn etwas unklar ist.