Darum warnt die Corona-App jetzt nicht mehr
Rund 35 Millionen Menschen haben die Corona-Warn-App genutzt, um Kontakte nachzuverfolgen und Impfzertifikate zu sichern. Jetzt wird eine wichtige Funktion abgeschaltet.

Rund 35 Millionen Menschen haben die Corona-Warn-App genutzt, um ihre Kontakte nachzuverfolgen und Impfzertifikate zu sichern. Jetzt wird eine wichtige Funktion abgeschaltet.
Bei der offiziellen Corona-App des Bundes ist die Funktion für gegenseitige Warnungen ausgelaufen. Seit Montag (1. Mai) ist es nicht mehr möglich, andere nach einem positiven Test zu warnen und eine rote Warnanzeige nach einer „Risikobegegnungen“ zu erhalten.
Angesichts der entspannteren Corona-Lage soll die App zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ gehen und vorerst nicht mehr aktualisiert werden. Man kann sie auf dem Handy behalten, um damit weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen. Laut Ministerium kann die App zeitnah aus dem Schlafmodus „geweckt“ werden, sollte die Pandemie-Lage wieder kritischer werden.
Neun Millionen Menschen warnten über die App
Auf der Startseite der App werden Nutzer ab Montag für wichtige Warnmeldungen an die Warn-App Nina des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verwiesen. „Die Corona-Warn-App hat dank Ihrer Mithilfe ihren Zweck der frühzeitigen Warnung erfüllt und die Beendigung von Infektionsketten unterstützt.“
Auf der Webseite der App heißt es: „Angesichts einer gewachsenen Immunität der Bevölkerung, leicht übertragbarer Virusvarianten und der Rückkehr zu einem öffentlichen Leben (weitgehend) ohne Corona-Maßnahmen entfällt momentan der Bedarf an einer App zur Kontaktnachverfolgung.“
223 Millionen Euro kostete Entwicklung und Pflege der App
Insgesamt gab es nach Angaben der App-Macher gut neun Millionen Menschen, die nach einem positiven Test mithilfe der App mehr als 270 Millionen Warnungen ermöglichten. Seit dem Start am 16. Juni 2020 sei die App mehr als 48 Millionen Mal heruntergeladen worden, bis zu 35 Millionen hätten die Anwendung aktiv genutzt. Dabei wurden Abstand und Begegnungsdauer von Smartphones mit installierter App ermittelt. Die Entwicklung und Pflege der App soll rund 223 Millionen Euro gekostet haben.