Grippe, Keuchhusten und Pneumokokken

Welche Impfungen jetzt sinnvoll sind

Immunisierungen, die vor Lungeninfektionen schützen, sind von besonderer Bedeutung, sagen Experten.

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Gegen Grippe, Pneumokokken und Keuchhusten kann man sich impfen lassen.
Gegen Grippe, Pneumokokken und Keuchhusten kann man sich impfen lassen.

Solange bis es einen Impfstoff gegen eine Ansteckung mit Sars-CoV-2 gibt, ist es sinnvoll, sich mit einer Impfung zumindest gegen andere Lungenkrankheiten wie die reguläre Grippe, Keuchhusten und Pneumokokken zu schützen.

Doch ist es gerade jetzt angesichts vollerWartezimmer und erhöhter Ansteckungsgefahr überhaupt gut, eine möglicherweise überlastete Arztpraxis aufzusuchen? „Ja, das begrüßen wir sogar und wir impfen derzeit auch mehr als sonst“, sagt Allgemeinmediziner Wolfgang Kreischer, Vorstand des Hausärzteverbandes Berlin und Brandenburg. „Allerdings sollten die Patienten vorher unbedingt anrufen und einen Termin vereinbaren. Diese drei Impfungen sind jetzt sinnvoll.

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Angela Merkel hat sie kürzlich auch erhalten – die Impfung gegen Pneumokokken. Das sind Bakterien, die den Nasen- Rachenraum befallen. Sie gelten als häufigste Erreger einer Lungenentzündung. Das RKI schätzt, dass jedes Jahr mehr als 5000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Pneumokokken-Erkrankung sterben. Besonders gefährdet sind Kinder unter zwei Jahren, Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Grundkrankheiten des Herzens oder der Lunge. Bei Älteren muss der Impfschutz alle sechs Jahre aufgefrischt werden. Aufgrund der erhöhten Nachfrage bestehen für Pneumokokken-Impfstoffe zurzeit Lieferschwierigkeiten. Doch einige Berliner Arztpraxen und Apotheken haben noch Vorräte. Deshalb: Vorher telefonisch erkundigen!

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Ebenfalls empfehlenswert ist die Impfung gegen Grippe (Influenza). Die echte Virusgrippe ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Die Grippeschutzimpfung muss jedes Jahr wiederholt werden. Bis sie ihre Schutzwirkung voll entfaltet, vergehen 14 Tage und die aktuelleGrippewelle klingt langsam ab. Doch wer im Winter noch keine Impfung hatte, kann und sollte sie jetzt nachholen.

Auch Keuchhusten sollten sich Risikogruppen jetzt besser nicht einhandeln. Die weit verbreitete Kinderkrankheit tritt auch bei Erwachsen auf. Bei der quälenden Atemwegserkrankung kommt es zu schweren und krampfartigen Husten bis hin zu Erstickungsanfällen, außerdem zu Lungenentzündungen. Der Impfstoff ist nicht einzeln, sondern nur als Kombinationspräparat mit Komponenten gegen Tetanus, Diphtherie oder Kinderlähmung erhältlich.