Sparen in der Inflation: Sinnvoll ist ein Mix aus Tagesgeld, Aktienanlagen, Einzelaktien, klassischen Fonds und ETF.
Sparen in der Inflation: Sinnvoll ist ein Mix aus Tagesgeld, Aktienanlagen, Einzelaktien, klassischen Fonds und ETF. Christin Klose/dpa

Ja, die Energiepreise gehen durch die Decke. Ja, auch Lebensmittel werden immer teurer. Wer dennoch den Groschen für die Not sparen kann, für den gibt es gute Nachrichten: Es gibt endlich wieder nennenswerte Zinsen auf Erspartes. KURIER erklärt, was Sie dazu wissen müssen.

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Warum steigen die Zinsen für Sparer?

Dass es nach langer Zeit mal wieder nennenswerte Zinsen auf Erspartes gibt, ist eine Folge der Erhöhung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank. Was für Menschen, die Kredite aufnehmen müssen, ein echtes Problem ist – nämlich die hohen Zinsen –, ist für Menschen, die Geld anlegen können, eine gute Nachricht.

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Erspartes auf dem Tagesgeldkonto: Wo gibt es die höchsten Zinsen?

„Finanztest“ hat für seine aktuelle Ausgabe (Ausgabe 12/2022) untersucht, wo es aktuell die besten Konditionen gibt, und dafür überregional tätige Kreditinstitute unter die Lupe genommen. Für Sparer, die schnell Zugriff auf ihr Geld haben möchten (z. B. wenn man Geld zur Seite legt, falls im Haushalt etwa die Waschmaschine kaputtgeht), eignet sich ein Tagesgeldkonto. Dort ist das Ersparte jederzeit verfügbar.

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Und es gibt seit Langem auch wieder nennenswerte Zinsen. Bei der französischen My-Money-Bank gab es darauf Ende Oktober 1,25 Prozent Zinsen pro Jahr, gefolgt von der schwedischen Qliro (1,20 Prozent) und dem österreichischen Ableger der Banco do Brasil (1,0 Prozent). Zum Vergleich: Noch Ende August waren höchstens 0,5 Prozent Zinsen drin.

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Zwar kein Geldregen, aber immerhin ein wenig Ertrag: Die Zinsen aufs Tages- und Festgeld werden wieder attraktiver.
Zwar kein Geldregen, aber immerhin ein wenig Ertrag: Die Zinsen aufs Tages- und Festgeld werden wieder attraktiver. Christin Klose/dpa

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Festgeldkonten für längerfristige Anlagen: Wie hoch sind die Zinsen?

Sie können auf Ihr Erspartes für mindestens ein Jahr verzichten? Etwa, weil sie es für eine Weltreise beiseitegelegt haben, die Sie erst in ein paar Jahren machen wollen? Dann ist ein Festgeldkonto für Sie attraktiver. Einjähriges Festgeld brachte Ende Oktober laut Vergleich bis zu 2,7 Prozent Zinsen pro Jahr (Banco do Brasil). Das macht bei einer Einlagesumme von 5000 Euro immerhin einen Gewinnen von 135 Euro im Jahr.

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Ab drei Jahren Festgeld-Laufzeit gibt es bis zu 3,0 Prozent Zinsen. Dafür verlangt die Pax-Bank aber eine Anlagesumme von mindestens 500 Euro, bei der Aareal-Bank und der Crédit Agricole Consumer Finance sind es sogar 1000 beziehungsweise 5000 Euro.

Mehr als 3,1 Prozent Zinsen sind auch bei fünf Jahren Laufzeit nicht drin (Crédit Agricole Consumer Finance, Mindestanlage 1000 Euro). Noch Ende August waren die besten Konditionen für einjähriges (1,7 Prozent), dreijähriges (2,06 Prozent) und fünfjähriges (2,2 Prozent) Festgeld deutlich schlechter.

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Zinsen sind zu gering, wenn man Inflation berücksichtigt

Bei aller Freude über die steigenden Zinsen, darf man auch beim Sparen die Inflation nicht aus dem Auge verlieren. Denn bei einer Inflationsrate von zuletzt 10,4 Prozent, die das Statistische Bundesamt für Oktober vorläufig ermittelt hat, bleibt der Realzins weiter deutlich negativ. Da können auch knapp drei Prozent Zinsen aufs Festgeld wenig für Begeisterung sorgen.