Schnell mal von unterwegs eine WhatsApp verschicken: Das ist in Deutschland teurer als in den meisten EU-Staaten.
Schnell mal von unterwegs eine WhatsApp verschicken: Das ist in Deutschland teurer als in den meisten EU-Staaten. dpa/Christin Klose

Inzwischen ist es gang und gäbe, mit dem Handy auch im EU-Ausland zu telefonieren und mobiles Internet zu nutzen. Innerhalb der EU sind Roaming-Gebühren weitestgehend abgeschafft. Da könnte man meinen, dass sich auch die Kosten fürs mobile Telefonieren annähern. Das Gegenteil ist der Fall: Deutsche Handy-Kunden bezahlen bis zu dreimal mehr als andere Nutzer für denselben Service. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) hervor.

Verglichen wurden die Tarife in Deutschland mit denen von sieben anderen europäischen Staaten. Das Ergebnis ist eine Ohrfeige für deutsche Verbraucher: Deutschland steht im Vergleich zu den untersuchten Ländern kontinuierlich auf Platz eins oder zwei der teuersten Länder für mobiles Internet. Trotz der hohen Preise steigt das mobil genutzte Datenvolumen stetig an.

Dreimal so teuer wie in günstigen EU-Staaten

Zwar sinken Preise für Mobilfunkleistungen auch in Deutschland, dennoch zahlten Verbraucher 2019 demnach im Schnitt etwa drei Mal so viel wie Kunden in den besonders günstigen europäischen Ländern. Verbraucher in Polen zahlten beispielsweise 0,83 Euro für ein Gigabyte mobiles Datenvolumen, während in Deutschland der Preis dafür bei 3,35 Euro lag.

Für Estland, traditionell ein sehr fortschrittliches Land in Sachen Internet, fallen durchschnittliche Kosten von nur 1,33 Euro für 1 GB an. Italiener zahlen 1,65 Euro für 1 GB und Rumänen kommen sogar mit 1,21 Euro für 1 GB davon.

Durchschnittliche Kosten für ein Gigabyte mobiles Datenvolumen
Durchschnittliche Kosten für ein Gigabyte mobiles Datenvolumen Grafik: Verbraucherzentrale Bundesverband

Für die Auswertung verglichen die Verbraucherschützer die Kosten für ein Gigabyte mobiles Datenvolumen in mehreren europäischen Ländern. Der Vergleich bezieht sich dabei auf die fünf europäischen Staaten mit dem größten Bruttoinlandsprodukt Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien und nimmt mit Rumänien, Estland und Polen zusätzlich drei Länder auf, in denen Verbraucher laut vzbv besonders günstig das mobile Internet nutzen können.