Netflix: Schluss mit Passwort-Teilen! So teuer wird es jetzt für Millionen Streaming-Fans
Spätestens Ende Juni ist es vorbei mit dem Teilen unter Freunden und Kollegen!

Streaming-Riese Netflix macht ernst: Über zehn Millionen Haushalte in Deutschland haben inoffiziellen Zahlen zufolge einen Account bei dem Streaming-Anbieter, genutzt werden diese aber von deutlich mehr Menschen. Das ist, so geht es ausdrücklich aus den Nutzungsbedingungen hervor, illegal. Legal nutzen dürfen den Account demnach nur Angehörige desselben Haushaltes.
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Netflix: Account-Sharing außerhalb des eigenen Haushalts ist auch bisher illegal
Ausdrücklich heißt es im Netflix-Hilfecenter: „Ein Netflix-Konto ist für die gemeinsame Nutzung innerhalb eines Haushalts bestimmt (d. h. für die Nutzung durch den Kontoinhaber sowie durch alle, die mit dem Kontoinhaber zusammenwohnen). Personen, die nicht zu Ihrem Haushalt gehören, müssen sich für ein eigenes Konto registrieren, um Netflix zu nutzen.“
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Die Realität sah und sieht freilich anders aus: Netflix-Accounts werden, wie auch diejenigen teurer Sport-Spartensender, unter Freunden und engen Arbeitskollegen geteilt; WG-Bewohner nehmen ihren Account mit, wenn sie ausziehen. Auch der Ex meldet sich nach Trennung und Auszug mit dem altgewohnten Account an. All dies zu verfolgen, war Netflix bislang zu mühselig, denn Angehörige des Haushalts können ihren Account ja legal auch von unterwegs nutzen. Legale und illegale Nutzung auseinanderzuhalten, ist technisch nicht trivial.
So identifiziert Netflix illegale Nutzer, das kommt auf sie zu
Wie will Netflix nun illegale Nutzer identifizieren? Tech-Experten gehen davon aus, dass sich Haushaltsangehörige fortan regelmäßig im heimischen Wlan identifizieren müssen. Netflix-Entwickler sollen eine Software entwickelt haben, die die illegale Nutzung über IP-Adressen, Geräte IDs etc. aufspüren kann.
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Werden Piraten-Nutzer erkannt sollen sie allerdings nicht automatisch gesperrt oder bestraft werden. Vielmehr will Netflix sie mit einem aus Sicht des Unternehmens attraktiven Preismodell für die kostenpflichtige Weiternutzung gewinnen. Hoffnung ist, die Streaming-Piraten so zu Dauernutzern zu machen, die möglicherweise ihren Account upgraden wollen und irgendwann den vollen Preis bezahlen werden.
Account-Sharing: Soviel müssten Netflix-Nutzer künftig zahlen
Abschließend umgesetzt sein soll die Umstellung im Juni 2023, nachdem diese in anderen Ländern bereits erfolgt ist. Angefangen hat das US-Unternehmen mit der Umstellung in Südeuropa: So verlangt Netflix in Spanien seit Februar 5,99 Euro, in Portugal dagegen nur 3,99 Euro. Offizielle Zahlen gibt es noch nicht, Beobachter erwarten allerdings dass das Streaming-Unternehmen in Deutschland in etwa das spanische Preismodell übernehmen will.
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Allzu kräftig an der Preisschraube zu drehen, ergibt hinsichtlich des bisherigen Preisschemas wenig Sinn, denn das Basis-Abo gibt es bei Netflix bereits für 7,99 Euro in HD-Qualität bis 720p mit Beschränkung auf einen Nutzer und sogar für nur 4,99 Euro mit Werbe-Unterbrechungen. Account-Sharing findet dagegen bei den teureren Ultra-HD-Angeboten statt: Das Standard-Abo für 12,99 Euro erlaubt die Nutzung über zwei Geräte, das Premium-Abo für 17,99 Euro die Nutzung auf vier Geräten.