Geld in die Spardose stecken war mal: Inzwischen gibt es wieder attraktive Konditionen für Tages- und Festgeld. Doch eigentlich gleichen auch die die Inflation nicht aus.
Geld in die Spardose stecken war mal: Inzwischen gibt es wieder attraktive Konditionen für Tages- und Festgeld. Doch eigentlich gleichen auch die die Inflation nicht aus. Christin Klose/dpa

Lebensmittel werden teurer. Auto fahren wird teurer. Strom und eine warme Wohnung werden teurer. Die Inflation treibt unsere Lebenshaltungskosten in die Höhe. Wohl dem, der jetzt trotzdem noch den einen oder anderen Euro zur Seite legen kann oder zumindest nicht an das Ersparte heran muss. Bleibt die Frage: Wie schütze ich mein Geld vor der Inflation? KURIER gibt Tipps.

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Mit der jüngsten Leitzins-Erhöhung der Europäischen Zentralbank auf 1,25 Prozent wird Sparen wieder attraktiver. Zumindest in der Theorie. Doch tatsächlich können Tages- oder Festgeldkonten oder Sparbriefe die hohe Inflation weiterhin nicht ausgleichen. Was kann man also tun, wenn man sinnvoll sparen will? Drei Grundsätze sind wichtig: Die Geldanlagen breit streuen, keine unnötigen Risiken eingehen und die Kosten niedrig halten.

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Sind Immobilien eine Option, um sein Geld sinnvoll anzulegen?

„Sachwerten sagt man zwar oft nach, dass sie gegen eine hohe Inflation einen besseren Schutz bieten“, erläutert Ralf Scherfling, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Doch auch hier sollte man vorsichtig sein. Immobilienpreise fallen teilweise.“

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Und: Nicht nur die Sparzinsen steigen durch die EZB-Entscheidung, sondern auch die Kreditzinsen. Damit werden Immobilienkredite teurer. Für einen Immobilienkauf ist nun mehr Eigenkapital ratsam und die Rückzahlungsraten (Zins und Tilgung) werden steigen.

Das bedeutet, dass Interessenten nun noch genauer rechnen müssen, ob sie sich den Kauf leisten können. Monatliche Belastungen für Zins und Tilgung sollten nicht mehr als 30 bis 35 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens betragen.

Sind Sparguthaben auf Tages- und Festgeldkonten gut aufgehoben?

Für Bargeldeinlagen auf Tages- und Festgeldkonten gibt es nun mehr Zinsen. Aber: Bestenfalls sind bei langen Laufzeiten gut zwei Prozent drin, kurz- und mittelfristig ist es weniger. Damit können Sparer die hohe Inflation nicht ausgleichen  – das angelegte Geld vermehrt sich also nur auf dem Papier, ist aber hinterher tatsächlich weniger wert.

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Beispiel: 10.000 Euro auf einem Konto mit einem Prozent Zinsen bringen nach einem Jahr nominal 10.100 Euro. Bei einer Inflation von acht Prozent bräuchte man aber 10.800 Euro, um die Kaufkraft des Geldes zu erhalten. Anders formuliert: Die 10.100 Euro sind real eigentlich nur noch 9352 Euro wert.

Sparen in der Inflation: Sinnvoll ist ein Mix aus Tagesgeld, Aktienanlagen, Einzelaktien, klassischen Fonds und ETF.
Sparen in der Inflation: Sinnvoll ist ein Mix aus Tagesgeld, Aktienanlagen, Einzelaktien, klassischen Fonds und ETF. Christin Klose/dpa

Ist es sinnvoll, sein Erspartes in Aktien anzulegen?

Seit Jahresbeginn ist der Höhenflug an den Aktienmärkten vorbei. Die Kurse sind deutlich gefallen, etwa der Dax von über 16.000 auf zwischenzeitlich unter 13.000 Punkte und der MSCI World von über 3200 auf knapp 2700 Punkte. Also können Anleger die Flaute am Aktienmarkt nutzen und günstiger Fondsanteile kaufen – vorausgesetzt, man kann auf das Geld für längere Zeit verzichten und auf eine spätere Kurserholung warten.

Denn schlechte Zeiten muss man aussitzen können – falls nötig auch mehrere Jahre. Eine Rendite ergibt sich neben Dividenden vor allem, wenn man die Aktien oder ETFs in besseren Zeiten wieder verkauft.

Tipp der Verbraucherzentrale: Langfristig ist diese Art der Geldanlage wichtig für einen strategischen Vermögensaufbau.

Ist Gold eine sichere Spar-Anlage?

Auch wenn es einen klingenden Ruf hat: Physisches Gold in Form von Barren oder Münzen ist keine sichere Geldanlage. Der Wert schwankt beträchtlich und wirft keine Zinsen ab. Deshalb sollte Gold nicht mehr als fünf bis maximal zehn Prozent des Vermögens ausmachen. Hier zählt vor allem die Hoffnung auf einen steigenden Goldpreis.

Sind Bitcoins zum Anlegen von Erspartem geeignet?

Nein! Bitcoins sind ein reines Spekulationsobjekt. Wer dennoch hier investieren will, sollte das nur mit Geld tun, das er übrig hat – und gut aufpassen, denn im Kryptomarkt tummeln sich zahlreiche unseriöse Anbieter.