Preise fast verdreifacht

Extreme Hamsterkäufe! Nach den Gaspreisen werden auch Holzpellets fast unbezahlbar! DIESE klare Meinung hat ein Wetterexperte zum Heizen mit Holz

Viele Anbieter sind ausverkauft, die Preise werden unbezahlbar.

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Holzpellets: Angeblich sind es Holzabfälle, tatsächlich stammen sie häufig aus Raubbau.
Holzpellets: Angeblich sind es Holzabfälle, tatsächlich stammen sie häufig aus Raubbau.imago

In Zeiten massiv steigender Öl- und Gaspreise schauen sich viele Deutsche nach Alternativen um. Rund eine halbe Million Haushalte hatten im Jahre 2020 bereits Pelletöfen installiert, in denen die Holzstückchen verfeuert werden. Viele Verbraucher haben dabei auf die Versprechungen der Hersteller gesetzt, dass diese Art des Heizens preisgünstig und umweltschonend sei. Tatsächlich werden für die stabförmigen Pellets nach Aussagen der Industrie selten eigens Bäume gefällt, sie sind vielmehr ein Abfallprodukt, das bei der Holzverarbeitung entsteht. Die Verwertung des Restmaterials erscheint somit klimaschonend.

Jörg Kachelmann: „Holz- und Pelletöfen machen nicht nur krank, sondern auch dumm“

Dem widerspricht allerdings vehement Meteorologe Jörg Kachelmann, der die Pellet-Verfeuerung aus mehreren Gründen ablehnt. Zum einen verschlimmern die Öfen die CO2-Bilanz und tragen wesentlich zur Feinstaubbelastung bei. Zum anderen, so zeigen die Recherchen, kommen die im Baumarkt angebotenen Holzpellets nicht selten aus illegal gehandeltem Rohholz. Kachelmanns Fazit:

„Holz- und Pelletöfen machen nicht nur krank, sondern auch dumm. Menschen denken dann, dass Wald so schnell wächst, wie das Dumm sie verbrennt. Nichts ist klimaschädlicher als Holz/Pellets.“

Pellets häufig ausverkauft, Preise gehen durch die Decke

Nun kommt für die Besitzer der Pelletöfen noch eine dicke Rechnung dazu, die bei der Anschaffung kaum vorherzusehen war: Hamsterkäufe haben die Preise für Pellets massiv in die Höhe getrieben. Das einstmals angeblich günstigste Heizmethode hat sich massiv verteuert, regional sind die Pelletpreise innerhalb eines Jahres bis auf das Dreifache gestiegen. Selbst wer Horrorpreise von 700 Euro und mehr je Tonne bezahlen würde, geht derzeit häufig leer aus, denn die führenden Anbieter sind häufig ausverkauft. Pellets seien nur noch „begrenzt verfügbar“, so ein Branchenexperte. Pellets werden vor allem auf dem Land verfeuert. Deutschland ist nach Italien der größte Abnehmer von Pellets in der EU.