Für alle, deren Konto tief im Minus steckt
Endlich schuldenfrei: Mit DIESEN fünf Schritten kommen Sie raus aus dem Dispo
Rund zehn Prozent aller Erwachsenen nutzen regelmäßig ihren Dispokredit, obwohl er einer der teuersten Kredite überhaupt ist. Diese Maßnahmen helfen, dauerhaft aus der Verschuldung rauszukommen.

Gerade jetzt kann es passieren. Hohe Miet- und Energiekosten, dazu kommen die hohen Benzinpreise beim Tanken. Und etwas Schönes will man sich etwa mit einer Reise auch noch gönnen. Und Weihnachtsgeschenke müssen auch noch her. Dazu kommt der ganz normale Lebensmitteleinkauf, der auch immer teurer wird. Schnell ist dann das Konto überzogen. Es wieder auszugleichen, dauert oft sehr viel länger. Wenn das nicht geschieht, wird es richtig kostspielig. Denn das dicke Minus im Konto dem sogenannten Dispositions- oder Dispokredit auszugleichen – das lassen sich Banken und Sparkassen gut mit fetten Zinsen bezahlen.
Dabei legt jede Bank selbst fest, wie hoch der Zinssatz auf Kontoüberziehungen ausfällt. Die Bandbreite liegt derzeit zwischen vier und 14 Prozent, wobei der Durchschnittszins laut Stiftung Warentest bei rund zehn Prozent liegt. Damit ist der Dispo einer der teuersten Kredite überhaupt und sollte so wenig wie möglich in Anspruch genommen werden. Wie schaffe ich es also schnell aus den roten Zahlen? Diese fünf Schritte helfen.
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Schritt 1: Überblick verschaffen
Wer regelmäßig in den Dispo gerät, kommt mit dem verfügbaren Geld nicht aus. Daher ist es wichtig, zunächst zu erkennen, woran das liegt: Liegt es an meinem Konsum? Kann ich etwas verändern? Das schafft die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen.
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Die afg Schuldnerberatung rät, zuerst eine Bestandsaufnahme zu machen. Anhand von Kontoauszügen gebe es schon viel zu entdecken. Zum Beispiel Abos, die gar nicht mehr genutzt werden. Der Klassiker ist hier das Fitnessstudio. Oder überflüssige Versicherungen, die sich gegebenenfalls sogar inhaltlich überschneiden. Auch finanzielle Verpflichtungen bei anderen Banken, wie zum Beispiel Konsumkredite, fallen so auf.
Schritt 2: Herausforderung annehmen
DIe Situation ganz alleine zu meistern, kann in vielen Fällen schwierig werden. Die afg Schuldnerberatung ermutigt Betroffene deswegen, sich jederzeit Tipps und Unterstützung zu holen. Erfahrene Schuldnerberater erkennen schnell und objektiv, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann und welche Handlungsoptionen überhaupt bestehen.
„Kommen Sie nicht erst, wenn alles in den Brunnen gefallen ist, sondern so früh wie möglich“, sagt Berater Mark Schmidt-Medvedev. In jeder Kommune gebe es offene Beratungsangebote, die kostenlos in Anspruch genommen werden können. Anlaufstellen sind zum Beispiel Verbraucherzentralen oder zertifizierte Schuldnerberatungsstellen.
Schritt 3: Haushaltsbuch führen
Anke Behn von der Verbraucherzentrale Bremen rät Schuldnerinnen und Schuldnern gerne zum Haushaltsbuch. Dort schreibt man für eine gewisse Zeit sämtliche Ausgaben auf.
Zum einen die lebensnotwendigen und ganz alltäglichen Dinge wie Wocheneinkauf, Spritkosten, Miete, Stromabschlag. Zum anderen die vielen kleinen Ausgaben, die sich schnell aufsummieren: der Kaffee to go, Spontankäufe im Premiumladen statt im Discounter oder der Mittagstisch in der Lunchpause. Dabei geht es nicht darum, sich für solche Ausgaben zu schämen, sondern darum, Transparenz zu schaffen.
Schritt 4: Einsparpotenziale identifizieren
„Mit dem Haushaltsbuch kommen die Aha-Effekte“, sagt Schmidt-Medvedev. So werde deutlich, welche Ausgaben in der gegenwärtigen Situation absoluter Luxus sind. Schwarz auf weiß dokumentiert und gemeinsam mit einer neutralen Person sehe man die Möglichkeiten klarer.
Gerade auch für Menschen, die gut verdienen und dennoch regelmäßig den Dispo benötigen, sei das ein wichtiger Schritt, so Schmidt-Medvedev. Denn sie würden am ehesten denken: „Das Geld ist doch vorhanden, dann kündige ich Abo XY halt nicht, obwohl ich es eigentlich nicht mehr nutze.“
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Schritt 5: Konkrete Maßnahmen ergreifen

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Im letzten Schritt geht es schließlich darum, das eigene Verhalten zu ändern. Was das konkret bedeutet, hängt von der individuellen Situation ab. Das kann etwa sein, Luxusausgaben für eine Zeit einzuschränken oder Verpflegung für die Mittagspause von zu Hause mitzunehmen. Das kann aber auch bedeuten, angesichts der stark gestiegenen Energiepreise zu einem günstigeren Strom- oder Gasanbieter zu wechseln.
Wenn hingegen absehbar ist, dass man es nicht innerhalb weniger Monate aus dem Dispo schaffen wird, sind andere Maßnahmen besser geeignet. In diesen Fällen sollte man mit der Bank sprechen und eine sogenannte Rückführungsvereinbarung treffen, sagt Finanzexpertin Behn. Damit wird der teure Dispokredit durch einen günstigeren Kredit abgelöst - etwa einen Ratenkredit.
„Wichtig ist dann aber, dass Sie nicht gleich wieder den Dispo in Anspruch nehmen“, sagt Finanzexpertin Behn. Hier gilt es, mit genug Selbstdisziplin die zuvor identifizierten Einsparpotenziale einzuhalten, um langfristig in ein wirklich schuldenfreies Leben durchzustarten.