Acht Spartipps für den Alltag: So tun die steigenden Kosten weniger weh
Was kann man tun, wenn das Geld knapp ist und selbst normale Lebensmittel zum Luxusgut werden? Wo man kann, wo man es vielleicht kaum oder gar nicht merkt, sollte man sparen. Wir haben acht Tipps für Sie.

Alles wird teurer. Die Inflation überrollt uns unaufhaltsam und tut vielen Menschen richtig weh im Portemonnaie. Doch was kann man tun, wenn das Geld knapp ist und selbst normale Lebensmittel zum Luxusgut werden? Wo man kann, wo man es vielleicht kaum oder gar nicht merkt, sollte man sparen. Wir haben acht Tipps, wie Sie im Alltag Geld sparen ohne großen Verzicht!
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Spar-Tipp 1: Fahrrad oder Fahrgemeinschaft statt eigenes Auto
Mit dem Auto täglich zur Arbeit fahren – das geht richtig ins Geld. Oft ist schon der Umstieg auf die Bahn (nicht nur mit 9-Euro-Ticket) deutlich günstiger. Aber es geht noch billiger. Ein Fahrrad kostet in der Anschaffung zwar zunächst Geld, spart aber im Unterhalt viel ein. Es fallen keine Kosten für Steuern und Versicherung an. Tanken muss man ebenfalls nicht.
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Bei kurzen Strecken – diese liegen laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung bei maximal acht Kilometern, die sonst mit dem Auto zur Arbeit zurückgelegt werden – mache sich außerdem der zeitliche Unterschied kaum bemerkbar.
Wer nicht ganz auf das Auto verzichten kann, kann über Carsharing nachdenken. Aber auch Fahrgemeinschaften sparen Kosten für Bahntickets, Sprit und das Leihauto ein. Eine Option kann zudem das Teilen eines Autos mit den Nachbarn sein.
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Spar-Tipp 2: Energieverträge checken
Bei Strom- und Gasverträgen kann sich ein Vergleich lohnen. Wenn auch nicht viel Ersparnis möglich sein wird, kann laut Roland Stecher von der Verbraucherzentrale Bremen der Grundversorgungstarif in manchen Regionen die günstigere Alternative sein.
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Sein Rat: In manchen Vergleichsportalen werden diese nicht angezeigt. Daher am besten einen Blick auf die Webseite des Grundversorgers werfen. Wer bisher keine Preiserhöhung erhalten und einen günstigen Vertrag hat, sollte laut der Verbraucherzentrale vorerst bei seinem Bestandstarif bleiben.
Allerdings sei nicht gewährleistet, dass der Wechsel gelingt, so Stecher. Denn viele Versorger hätten einen Antragsstopp verhängt. Ohnehin seien Neuverträge meist teurer als Bestandverträge.
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Spar-Tipp 3: Telefon und Mobilfunk
Hätten Sie gewusst, dass Ihr alter Handyvertrag ein richtiger Geldfresser ist? Leistungen und Kosten für Handyverträge und Prepaid-Tarife ändern sich quasi täglich – und das oft zugunsten der Verbraucher. „Wir beobachten hier seit Jahren fallende Preise“, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip. In Beispielrechnungen zeigt Finanztip, dass fünf Jahre alte Verträge im Schnitt 192 Euro teurer sind als aktuelle mit derselben Leistung. Bei zehn Jahre alten Verträgen lassen sich sogar 264 Euro im Jahr sparen.
Wichtig auch: Schließen Sie keine Neuverträge oder Vertragsverlängerungen mit (erneut) 24 Monaten Mindestlaufzeit ab – zum Beispiel, um ein vermeintlich kostenloses Handy dazuzubekommen. Für diese 0-Euro-Handys wird immer ein Betrag in der monatlichen Rechnung fällig und summiert sich im Laufe der Zeit oft auf mehr Geld, als das Handy im Laden eigentlich kostet.
Achtung auch vor Einsteigerverträgen im Mobilfunk, diese könnten sehr teuer ausfallen. Teltarif-Sprecher Henning Gajek rechnet es an einem Beispiel vor: Ein Tarif kostet 35 Euro im Monat mit fünf Gigabyte (GB) Datenvolumen. Genauso gut kann man einen Prepaid-Vertrag abschließen, der ebenfalls fünf GB bietet und nur 14,95 Euro kostet. Der Vorteil: Er ist jederzeit kündbar, indem die Karte einfach nicht mehr aufgeladen wird.
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Sparen beim Festnetz: Weil es den Festnetzanschluss in der Regel nur noch in Kombination mit dem heimischen Internetanschluss gibt, hängen die Kosten dafür von der Datenhöchstgeschwindigkeit ab. Nicht für das Arbeiten im Homeoffice oder für Gamer geeignet, aber für jene, die zu Hause nur wenig das Internet nutzen: Die Datengeschwindigkeit auf 16 Megabit pro Sekunde drosseln, das reicht laut Teltarif für Singles aus.
Spar-Tipp 4: Girokonto und Kreditkarte wechseln
Laut dem Verbraucherportal Finanztip sollten Verbraucher über einen Wechsel nachdenken, sobald Gebühren für das Girokonto anfallen. Der Girokontenrechner kann einen Überblick geben. Ebenso kann es sich lohnen, zu einem Online-Konto oder einer Direktbank zu wechseln. Die Vergleichsübersicht von Finanztip hilft bei der Auswahl. Aber nicht nur das Girokonto sollte man kritisch prüfen. Auch für die Kreditkarte muss man nicht zwingend Gebühren zahlen. Am Markt gibt es kostenlose Angebote. Laut Finanztip lassen sich so rund 100 Euro pro Jahr einsparen.
Um seine Kosten im Blick zu behalten, ist es laut Sally Peters vom Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen (iff) hilfreich, mehr mit Bargeld zu bezahlen. Am besten stellt man sich selbst vor dem Einkauf nur eine bestimmte Summe zur Verfügung, die nicht überschritten werden darf.
Spar-Tipp 5: Ratenkredit statt Kontoüberziehung
Die Zinsen für Dispokredite sind hoch und belasten das Budget. Eine Alternative können günstigere Ratenkredite sein. So wird das Konto nicht überzogen und man kommt schneller aus den roten Zahlen heraus. Die Verbraucherzentrale Bremen rät bei den Konditionen zu einem Vergleich. Teure und oft überflüssige Restschuldversicherungen erhöhten die monatliche Rate unnötig.
Die Alternative: Um ein Familiendarlehen bitten.
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Spar-Tipp 6: Sparrate anpassen
Bei einem ETF-Sparplan ist es einfach: Sparerinnen und Sparer können ihre monatliche Rate jederzeit senken oder ganz aussetzen. Denn wenn das Geld gerade so bis zum Ende des Monats reicht, kann eben nicht mehr so viel gespart werden. Bei anderen Sparprodukten ist es oft ebenfalls möglich, die Sparrate anzupassen. Laut Sally Peters sollte man hierzu mit dem Anbieter Kontakt aufnehmen.

Spar-Tipp 7: Altersvorsorge befristet beitragsfrei stellen
Bei der Altersvorsorge gilt wie bei allen anderen Sparprodukten auch: Eine Kündigung ist immer die schlechteste Option. Lieber den Anbieter kontaktieren und alternative Lösungen finden. Bei vielen Vorsorgeprodukten kann man sich vorübergehend beitragsfrei stellen lassen oder die Beiträge stunden.
Roland Stecher von der Verbraucherzentrale Bremen rät dringend zu einem Beratungsgespräch, um alle Möglichkeiten und Konsequenzen zu besprechen.
Spar-Tipp 8: Versicherungen überprüfen
Im Posten Versicherung verstecken sich oft viele verschenkte Euro. Laut Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale NRW kann man etwa bei der Kfz-Versicherung Geld einsparen.
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Zum Beispiel: Das Auto ist in die Jahre gekommen und man kann bereits auf den Vollkaskoschutz verzichten. Haftpflicht und Teilkasko kommen Versicherte deutlich günstiger. Wer noch dazu von der monatlichen oder quartalsweisen Zahlweise auf jährliche Zahlweise umstellt, kann weitere Euros einsparen.
Wer weitere alte Versicherungen findet, kann auch hier nachjustieren. Bei der Reisegepäckversicherung zum Beispiel, die das Resultat einer vor Jahren online gebuchten Reise ist. Ohne sie lassen sich unter Umständen mehr als 100 Euro pro Jahr sparen.
Und auch bei der Haftpflichtversicherung empfiehlt Opfermann einen Blick auf die Zahlen. Wer Vergleichsportale durchstöbert und günstigere Anbieter findet, kann seiner Rechnung nach rund 40 Euro einsparen.