Wut und Witz: Felix Magath rechnet mit DFB ab und bekommt Lachanfall bei Bayern-Frage
Der Ex-Trainer und Retter von Hertha BSC kritisiert den DFB und die Schiedsrichter scharf, der Videobeweis völlig falsch angewendet. Laut lachen muss er aber auch ...

Woche für Woche, ja fast Spiel für Spiel stehen in der Bundesliga nicht mehr der Fußball und die Spieler im Mittelpunkt, sondern der Videobeweis (VAR) und die Schiedsrichter. Die Empörung bei den Klubs und Fans ist jedes Mal enorm – getan hat sich aber nichts. Im Gegenteil. Seit der Einführung des VAR werden die einzelnen Entscheidungen immer undurchsichtiger. Ein Zustand, über den sich auch Trainer-Guru und Hertha-Retter Felix Magath (69) aufregt.
Am vergangenen Spieltag wurde das Spiel von Hertha BSC beim BVB für fünf (!) Minuten unterbrochen. Der Grund: eine technische Panne beim Videobeweis. Schiedsrichter Harm Osmers wollte partout nicht weiterspielen lassen, wartete, bis die Verbindung zum Kölner Keller, wo pro Partie ein Videoschiedsrichter vor mehreren Bildschirmen sitzt, wieder stand und zerstörte so Herthas Hoffnung, vielleicht noch einen Punkt aus Dortmund zu entführen.
Für noch mehr Schlagzeilen und einen Wutausbruch bei Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sorgte die Rote Karte für Bayerns Verteidiger Dayot Upamecano, der beim 2:3 in Mönchengladbach wegen einer Notbremse früh vom Platz flog. Für Magath niemals ein Platzverweis. Eigentlich. „Grundsätzlich sage ich: Das ist lächerlich! Aber so wie in den letzten Jahren und Monaten in der Bundesliga gepfiffen wird, war das völlig korrekt“, erklärt Magath im Sky-Interview.
VAR-Ärger: Felix Magath sieht Schiedsrichter entmachtet
Der Ex-Trainer von Hertha BSC sieht ein grundsätzliches Schiedsrichter-Problem im deutschen Fußball. „Man ist nicht bereit, darüber zu reden, dass der Fußball in der Bundesliga von unseren Schiedsrichtern so verpfiffen wird. Bei jeder Kleinigkeit wird gepfiffen. Es gibt die Aussage: ‚Kontakt war da, also pfeifen wir Elfmeter.‘ Das ist mehr oder weniger Unsinn. Fußball ist ein Sport, bei dem muss ich Kontakt suchen.“

Magath geht sogar noch einen Schritt weiter, ist der Meinung, dass der DFB überhaupt kein Verhältnis mehr zum Sport hat: „Ich bin nicht in der Schiedsrichter-Gruppe dabei. Diese Gruppe kontrolliert sich völlig selbstständig. Es gibt kein Instrument, das mal sagt: ‚Moment, Schiedsrichter, das könnte man anders sehen!‘ Nein, sie korrigieren sich selbst. Das ist das Schlimmste, wenn sich eine geschlossene Gruppe selbst kontrolliert. Da kann nichts Gescheites bei rauskommen.“
In der Vergangenheit sei er immer ein Fan des VAR gewesen. Das hat sich beim früheren Meistertrainer des FC Bayern und des VfL Wolfsburg allerdings aufgrund der Praxis verändert.
FC Bayern benachteiligt? Felix Magath bekommt Lachanfall
Schlimmer: Für Magath sind die Unparteiischen in der Bundesliga nicht mehr die Entscheider. „Ich bin aber nie auf die Idee gekommen, dass man den Schiedsrichter durch den Videobeweis vorführt. Für mich war ein Videobeweis so angelegt, dass oben auf der Tribüne einer sitzt, der mit dem Schiedsrichter verbunden ist. Der oben am Fernsehschirm dem Schiedsrichter einen Impuls gibt, eine Hilfestellung, für wen die Entscheidung zu treffen ist. Der Schiedsrichter muss der sein, der entscheidet. Jetzt ist es doch ein Witz! Der Schiedsrichter muss sich vorführen lassen.“
Dass Magath dennoch Spaß am Fußball hat, sieht man an seiner Antwort auf die Frage, ob der FC Bayern, wie von Sportdirektor Hasan Salihamidzic behauptet, vom VAR benachteiligt wird. Nach einem Lachanfall über fast 20 Sekunden erklärt Magath: „Die Meinung teile ich nicht ganz. Das wäre mir neu, wenn es eine Stimmung gegen den FC Bayern geben würde. Ich habe oft genug gegen den FC Bayern mit meinen Mannschaften gespielt. Das Gefühl, dass ich damals große Unterstützung der Schiedsrichter hatte, das hat sich bei mir komischerweise nie eingestellt.“
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