Hertha-Boss Fredi Bobic staunt über die Mega-Nachspielzeiten bei der WM in Katar und kritisiert die Fifa nicht nur deswegen.
Hertha-Boss Fredi Bobic staunt über die Mega-Nachspielzeiten bei der WM in Katar und kritisiert die Fifa nicht nur deswegen. IMAGO/Contrast

Exorbitante Nachspielzeiten, der Streit um die „One Love“-Binde und das bemerkenswerte Zeichen der iranischen Nationalmannschaft. Auch Hertha-Boss Fredi Bobic lassen die aktuellen Aufreger bei der WM in Katar alles andere als kalt. Dem DFB und den Nationalspielern macht er dabei allerdings anders als manch andere keinen Vorwurf.

„Ich hätte gerne gesehen, wie die Fifa reagiert, wenn alle Verbände zusammenhalten“, erklärt Bobic in einem Interview mit der Münchner Zeitung tz über den Streit um die „One Love“-Binde. Einen Vorwurf, wie ihn TV-Moderator Elton und Ex-Nationaltorhüterin Nadine Angerer dem DFB und den Spielern gemacht haben, sieht Bobic kritisch: „Sie wollen sich jetzt halt auf Fußball konzentrieren. Da muss man dann auch die Spieler verstehen.“

„One Love“-Binde: Herthas Fredi Bobic verteidigt Entscheidung des DFB

Während der DFB wegen der Androhung sportlicher Sanktionen auf die „One Love“-Binde verzichtet, schwiegen die iranischen Nationalspieler beim 2:6 gegen England bei der Hymne demonstrativ, um die Proteste in ihrem Heimatland zu unterstützen – obwohl sie dafür wohl massive Strafen erhalten werden, ihnen sogar das Gefängnis droht.

Bobic, der derzeit in den USA weilt, beeindruckt das, er sagt aber auch: „Ja, und das ist ein klares Statement. Trotzdem lassen sich diese zwei Dinge nicht vergleichen. Die Iraner verbünden sich mit ihrem Volk, ihnen geht es darum, was in ihrer Heimat passiert – und nicht in Katar.“

Hertha-Boss Fredi Bobic findet Fifa peinlich

Die Forderungen, wonach Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer trotz des Verbots und drohender sportlicher Sanktionen mit der Binde auflaufen solle, hält Bobic für überzogen. Bobic: „Von außen ist es einfach, den Sportlern zu sagen, was sie zu machen haben. Die Spieler sind wegen des Sports da, nicht wegen der Politik.“

Bobic stören bei der WM auch die massiven Nachspielzeiten. Der Hertha-Boss: „Eins ist aber auch klar: Was die Fifa macht, ist einfach nur peinlich. Eine Halbzeit dauert ja auch mittlerweile nicht mehr nur 45 Minuten, sondern mit Nachspielzeit plötzlich 60. Ich bin gespannt, was davon auf die Bundesliga ausstrahlt.“

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