Lionel Messi (r.) kann es nicht fassen. Was für eine Blamage: Argentinien verlor mit 1:2 gegen Saudi-Arabien beim Start in die WM.
Lionel Messi (r.) kann es nicht fassen. Was für eine Blamage: Argentinien verlor mit 1:2 gegen Saudi-Arabien beim Start in die WM. AP/Natacha Pisarenko

Kennen Sie Salman Al-Faraj? Oder Mohammed Al-Owais? Nicht? Aber Saleh Al-Shehri oder Salem Al-Dawsari? Auch nicht? Dann geht es Ihnen wie den Argentiniern um Superstar Lionel Messi, der bei seiner fünften WM am Ende endlich mal den goldenen Pokal in den Händen halten möchte. Was aber seit diesem Dienstag richtig schwer wird. Denn die Albiceleste lernte die oben genannten Herren mal so richtig kennen. Sensationell putzte das kleine Saudi-Arabien – Weltranglistenplatz 51 – die Gauchos – Platz drei – mit 2:1 (0:1) und sorgte so für die erste faustdicke Überraschung der WM in Katar.

Messi stemmte die Hände in die Hüften und ertrug das Abklatschen der freudetrunkenen Sensationssieger nur mühsam, aber mit Fassung. Mit versteinerter Miene verschwand der Superstar vom Ort der Auftakt-Blamage. Es war am Dienstag in Lusail eine bittere Demütigung für den 35 Jahre alten Superstar, der bei seiner letzten WM erst mal nicht an einen krönenden Titelabschluss zu denken braucht.

Argentinien beklagt drei Abseitstore

Nach einem Beginn wie geschaffen für den Superstar (10.) entzauberte der taktisch hervorragend agierende und leidenschaftlich kämpfende Außenseiter, angefeuert von einer grünen Fan-Wand, die Südamerikaner, die mit drei Abseitstoren in Durchgang eins haderten. 

Messis Elfmeter, mit dem der PSG-Kicker sein viertes Tor schoss und damit mit Cristiano Ronaldo, Miroslav Klose, Uwe Seeler und Pelé gleichzog, die als Einzige zuvor auch bei vier WM-Turnieren getroffen hatten, nutzte nichts. Nach der Pause drehten Saleh Al-Shehri (48.) und Salem Al-Dawsari (53.) die Partie binnen fünf Minuten zugunsten des Außenseiters, der in Schlussmann Mohammed Alowais einen bockstarken Rückhalt hatte. 

Argentinien verlor nach 1235 Tagen erstmals wieder ein Spiel nach zuvor 36 ungeschlagenen Partien. Die Gauchos müssen nun nach der Blamage in einer Gruppe mit Mexiko und Polen plötzlich wie 2002 das Vorrunden-Aus fürchten. „Unglaublich, aber wahr“, schrieb die Sportzeitung Olé aus Argentinien. „Wir haben verloren, das lag an unseren eigenen Fehlern. Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr als ein Tor machen müssen“, sagte Argentiniens Lautaro Martinez. Schauen wir mal, ob es besser wird ... 

Bei den Saudis hingegen träumen sie nun von der Wiederholung ihres größten WM-Erfolgs. Als Neuling erreichten sie 1994 beim Turnier in den USA immerhin das Achtelfinale (1:3 gegen den späteren WM-Dritten Schweden).

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