Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) will zur WM nach Katar reisen.
Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) will zur WM nach Katar reisen. dpa/Britta Pedersen

Wer in Katar zu seiner oder ihrer Homosexualität steht, trans oder inter ist, dem drohen rigide Strafen: Hilfsorganisationen berichten von willkürlichen Verhaftungen, Verhören, psychischer Folter, Auspeitschungen bis hin zum Tod. All das soll queeren Besuchern der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft erspart bleiben.

Trotz rigider Strafen: Angehörige der LGBTIQ-Community sollen gefahrlos nach Katar reisen können

Trotz entsprechender, diskriminierender Gesetze hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärt, die Regierung Katars habe „erstmals“ eine „Sicherheitsgarantie“ für alle WM-Besucher abgegeben. Somit sollen auch Angehörige der LGBTIQ-Community gefahrlos in das Emirat reisen können, in dem Homosexualität unter Strafe steht.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will trotz der Kritik an Gastgeber Katar das erste Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde (20. November bis 18 Dezember) besuchen. Das sagte die für den Sport zuständige Ministerin am Dienstag in Doha. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft bei ihrem Turnierstart am 23. November auf Japan.

„Es ist wichtig, das Land Katar bei wegweisenden Reformen zu unterstützen“, sagte Faeser am Dienstag zum Ende ihres zweitägigen Katar-Besuchs: „Deshalb habe ich mich dazu entschieden, den Prozess weiter zu begleiten und zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft anzureisen.“

Kommt es bei der WM in Katar zu einem spektakulären Outing?

Die Bundesregierung sieht sich auch deshalb in der Zwickmühle, weil Forderungen gegenüber Politikerinnen und Politikern, die WM in Katar zu boykottieren, bis hinein in die professionelle Fußball-Szene reichen. Deutschland will es sich wiederum mit dem WM-Gastgeber nicht verscherzen, nachdem mit dem Wüstenstaat eine Energiepartnerschaft geschlossen wurde, das unter anderem die zukünftige Lieferung von Gas beinhaltet.

Aus der Fußballwelt kamen wiederum Signale, dass die WM für ein kraftvolles Signal der Solidarität mit queeren Fans und Spielern genutzt werden soll. Die britische Fußball-Legende Gary Lineker hatte angedeutet, dass es in Katar zu einem spektakulären mindestens eines der teilnehmenden Fußball-Profis kommen werde.