Deutschland spielt Mittwoch (14 Uhr) gegen Japan
Die Kimmich-Ansage zum WM-Auftakt: „Wir müssen endlich Titel gewinnen!“
Ein klarer Erfolg gegen Japan soll wie 2014 das 4:0 gegen Portugal den Goldrausch auslösen.

Hansi Flick und seine „Wüstensöhne“ schworen sich in ihrer roten Trutzburg in Al-Shamal noch einmal gegen alle Widrigkeiten ein – der so bedeutsame WM-Auftakt Mittwoch gegen Japan soll reichlich Rückenwind für die Titelmission geben.
„Es ist wichtig, den Flow zu entwickeln“, sagt Kapitän Manuel Neuer ungeachtet des Fifa-Verbots seiner „One Love“-Binde und des Ausfalls von Leroy Sane. Man gehe schließlich „mit dem Ziel ins Turnier, Weltmeister zu werden“, betont Bundestrainer Flick.
Mit einem kurzen Pfiff und einem kraftvollen Händeklatschen gab der 57-Jährige im strahlenden Sonnenschein den Startschuss für das Abschlusstraining, zuvor hatte er sich intensiv mit seinen Assistenten Marcus Sorg und Danny Röhl besprochen. Das drängendste Thema nach der Sprengung des so formstarken Bayern-Blocks: Wer ersetzt den von Knieproblemen geplagten Pechvogel Sane?
Musiala für verletzten Sane als Linksstürmer

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Himmelsstürmer Jamal Musiala könnte im Khalifa International Stadium auf Sanes linke Seite rücken und damit in der Zentrale Platz für den länger verletzten Leitwolf Thomas Müller machen. Als Alternative könnten Jonas Hofmann, Musiala und Serge Gnabry die offensive Dreierreihe bilden.
Zeit zum Grübeln über sein Personal hatte Flick auf der über einstündigen Busfahrt von der DFB-Wohlfühloase im Norden Katars nach Doha. „Das ist eine andere Welt“, sagte Jonas Hofmann. In der pulsierenden Hauptstadt nächtigt der Tross im Fünf-Sterne-Hotel Dusit.
Gestört wurden sie vom Binden-Wirbel. „Ich bin nahe am Tagesgeschehen. Es ist echt ärgerlich. Die Fifa sagt, es geht um den Fußball. Es geht darum, dass die Spieler sich gut vorbereiten können“, sagte DFB-Manager Oliver Bierhoff und beklagte „die Drucksituation – wohl wissend, dass sowohl Spieler als auch Trainer mit den Köpfen beim Spiel sind“.
Flick versucht, das leidige Thema so gut wie möglich auszublenden. Vor seiner ersten WM als Cheftrainer schaute der langjährige Assistent von Joachim Löw bei den Übungen der verschiedenen Gruppen im Training noch einmal ganz genau hin. Nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und der Achtelfinal-Enttäuschung bei der EM im vergangenen Jahr soll nichts dem Zufall überlassen werden. „Es gilt definitiv etwas gutzumachen“, sagte Mittelfeld-Boss Kimmich: „Wir haben unheimlich viel Potenzial, das müssen wir endlich auf den Platz bringen und Titel gewinnen!“
Süle:„ Keiner denkt mehr an die WM 2018“
Die Stimmung im Team ist trotz aller Nebengeräusche prächtig, das Selbstvertrauen groß. „Keiner von uns, der 2018 schon dabei war, denkt an Südkorea oder Mexiko. Wir haben jetzt eine ganz andere Konstellation. Es ist ein anderes Turnier“, versicherte Niklas Süle. Der Dortmunder soll neben Abwehrchef Antonio Rüdiger die Innenverteidigung bilden und der zuletzt wackligen Defensive die dringend benötigte Stabilität verleihen. Gerade bei der „Konterabsicherung“ habe es immer wieder „ein paar Probleme“ gegeben, räumte Süle ein.
Für den Traum vom fünften Stern muss Flick weitere heikle personelle Fragen beantworten. Spielt Leon Goretzka oder Ilkay Gündogan an der Seite von Kimmich? Stürmt Kai Havertz oder Niclas Füllkrug? Verteidigt links David Raum oder Christian Günter? „Den Kern hat er“, verriet Bierhoff. Auf „einigen Positionen“ aber müsse „Hansi schwere Entscheidungen treffen“. Die Spieler starten voller Optimismus in die Vorrunde, wo nach Japan noch Spanien und Costa Rica warten. „Wir haben die Qualität, weit in dem Turnier zu kommen“, sagte „Bambi“ Musiala. Man gehe mit dem „Mindset“ rein, Weltmeister zu werden.
Wie zuletzt vor acht Jahren. Portugal wurde nach drei Müller-Toren zum Auftakt mit 4:0 vom Platz gefegt. Vor dem Spiel habe man auch nicht das Gefühl gehabt, „dass wir einen Durchmarsch machen und Weltmeister werden“, erinnerte sich Neuer. Das Gefühl trog – und der Rest ist bekannt.
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