Portugals Cristiano Ronaldo ist den Verzweiflungstränen nahe. Beim 0:1 gegen Spanien versiebte er vier Torchancen.
Portugals Cristiano Ronaldo ist den Verzweiflungstränen nahe. Beim 0:1 gegen Spanien versiebte er vier Torchancen. dpa/Vieira

Seit über 19 Jahren spielt Weltstar Cristiano Ronaldo (37) für Portugal – 191 Partien, 117 Tore, Europameister 2016. CR7 war für die Iberer der Erfolgsgarant. Er war die große Waffe für das kleine Portugal. Er war! Denn Ronaldo ist in der Dauerkrise. Sieben Wochen vor der WM in Katar wird das lebende Denkmal infrage gestellt. Es herrscht Alarm in Portugal. Bringt es überhaupt noch etwas, den Oldie bei der Weltmeisterschaft aufzustellen?

Erst das Sommertransfertheater bei Manchester United, weil er unbedingt weg wollte, aber kein Topklub ihn haben wollte. Jetzt keinen Stammplatz mehr im Verein, dazu die Dauerkrise: Seit Saisonstart hat er kein Tor mehr aus dem Spiel herausgeschossen.

Portugal und Ronaldo: Bitteres Aus in der Nations League

Der nächste Tiefpunkt war Dienstagabend: Das Aus in der Nations League mit seinen Portugiesen gegen den Nachbarn Spanien nach einem 0:1. Ronaldo legte nach dem Abpfiff die Stirn in Falten. Er schüttelte sekundenlang den Kopf und senkte dann völlig enttäuscht den Blick.

Ronaldo, das war auch im iberischen Showdown in Braga nicht zu übersehen, steckt in der Krise. Als der fünfmalige Weltfußballer auch mit seiner letzten Chance in der letzten Minute an Spaniens Torhüter Unai Simon scheiterte, war klar: Das ist nicht mehr der alte Ronaldo, der Torgarant.

Nationalcoach kritisiert Ronaldo

Portugal-Coach Fernando Santos war mit Ronaldo überhaupt nicht zufrieden.
Portugal-Coach Fernando Santos war mit Ronaldo überhaupt nicht zufrieden. dpa/Vieira

Nein, es war wirklich nicht der Abend des Cristiano Ronaldo. Und zum ersten Mal deutet auch Nationaltrainer Fernando Santos Kritik am Weltstar an: „Ronaldo hatte drei oder vier Chancen. Zwei sehr gute, die er meistens nutzt. Diesmal traf er nicht.“

Ronaldo wirkt angeschlagen. Einige hoffen noch, dass er bis zur WM in der Wüste die Kurve bekommt. Doch viele haben ihn bereits in seiner Heimat abgeschrieben. Mit 37 Jahren hat er seinen Zenit überschritten und kann dem Nationalteam nicht mehr ausreichend helfen.

Auch Nationaltrainer Santos wird sich bis zum Start des Wüsten-Turniers seine Gedanken machen. Setzt er tatsächlich noch auf Ronaldo in der Startelf oder gibt er dem jungen Rafael Leao die Chance, in die Fußstapfen von CR7 zu treten? Für Ronaldo könnte dieses Jahr ganz bitter enden.

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