Viele Fans des FC Chelsea solidarisierten sich mit der Ukraine. Einige wenige störten dagegen die Gedenkminute mit Abramowitsch-Sprechhören.
Viele Fans des FC Chelsea solidarisierten sich mit der Ukraine. Einige wenige störten dagegen die Gedenkminute mit Abramowitsch-Sprechhören. Imago

Der FC Chelsea kommt derzeit einfach nicht mehr zur Ruhe. Nach dem Wirbel um Noch-Besitzer Roman Abramowitsch und dessen Verkaufsnot wegen seiner Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin feierten einige Chelsea-Fans beim Heimspiel gegen den FC Burnley den unter Druck stehenden Oligarchen mit Sprechchören – ausgerechnet während der Gedenkminute für die Opfer des Kriegs in der Ukraine.

Die Geschmacklosigkeit ließ Chelsea-Coach Thomas Tuchel toben: „Es ist nicht der Moment, um so etwas zu tun. Wenn wir Solidarität zeigen wollen, dann zeigen wir Solidarität, und das sollten wir gemeinsam tun.“

Der deutsche Trainer war sichtlich genervt, daran änderte auch der lockere 4:0-Sieg seines Teams nichts. Tuchel weiter: „Wir sind mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, sie haben unsere Unterstützung. Wir sollten zusammenstehen.“

Chelsea-Fans stören Ukraine-Gedenkminute

Davon war bei einigen Chelsea-Fans nichts zu spüren. Die Sorgen, dass der amtierende Champions-League-Sieger in Zukunft ohne die Milliarden von Abramowitsch auskommen muss, sind anscheinend größer als das Mitgefühl mit den Menschen in der Ukraine. Während einer Applaus-Minute zu Ehren der Opfer des Ukraine-Kriegs hallen „Roman Abramowitsch, Roman Abramowitsch“- Sprechchöre durch das Stadion.

Zur Wahrheit gehört auch: Der Großteil der Chelsea-Fans solidarisierte sich mit den Menschen in der Ukraine. Viele hielten gelbe und blaue Schilder hoch.

Abramowitsch leidet unter Chelsea-Verkauf

Umstimmen werden die Anhänger der Blues den Russen nicht mehr. Abramowitsch, fast 20 Jahre Geldgeber des FC Chelsea, pokert bereits intensiv mit dem Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss, fordert angeblich mehr als vier Milliarden Euro für den Londoner Klub von der Stamford Bridge.

Verkaufen will Abramowitsch freilich nicht. Vielmehr ist es der Druck der britischen Politik, die ihn wegen seiner Nähe zu Putin ins Visier genommen hat, schlicht zu groß. Angeblich wird gegen Abramowitsch bereits wegen Korruption ermittelt, Sanktionen sollen auch ihn treffen. „Es tut weh, mich auf diese Art und Weise vom Klub zu trennen“, teilte der Oligarch mit.

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