Die Bundesliga zeigt sich solidarisch mit der Ukraine nach Russlands Angriffskrieg. Einem russischen TV-Sender war das nun zu viel.
Die Bundesliga zeigt sich solidarisch mit der Ukraine nach Russlands Angriffskrieg. Einem russischen TV-Sender war das nun zu viel. AP

Und plötzlich wurde es schwarz. Bis zuletzt lief die Bundesliga als eine der wenigen europäischen Ligen und trotz des Überfalls auf die Ukraine noch in Russland. Die Idee: Die Anti-Kriegs-Aufrufe und Friedensappelle sollten die russischen Bürger zu Hause erreichen. Das wurde jetzt wohl dem Machtapparat von Russlands Präsident Waldimir Putin zu heikel. Russen-Sender zensiert Bundesliga-Spiel!

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Passiert ist es erstmals am vergangenen Sonnabend. Noch vor Ende der ersten Halbzeit der Partie zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (1:4) zog der russische TV-Sender Match TV den Stecker, brach die Übertragung ab.

Grund dafür waren die im Stadion zu sehenden pro-ukrainischen und gegen den russischen Angriffskrieg gerichteten Botschaften. „Leider müssen wir die Ausstrahlung aus Gründen abbrechen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen“, sagte Kommentator Igor Kytmanow. „Generell heißt es, Fußball und Politik getrennt zu betrachten. Aber diese Regel wird in der Bundesliga nicht immer eingehalten.“

Russlands TV-Sender müssen Ukraine-Botschaften zeigen

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte Anfang März entschieden, – anders als die französische Ligue 1 und die englische Premier League – ihren Vertrag mit dem russischen Medienunternehmen Match TV vorerst fortzusetzen und die Einnahmen für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu spenden.

Auf eine außerordentliche Kündigung des Vertrages wurde verzichtet, damit die Anti-Kriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den deutschen Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen könnten, hieß es. Voraussetzung dafür war, dass Match TV das von der DFL zur Verfügung gestellte Basissignal unverändert sendet – inklusive Ukraine-bezogener Botschaften von Liga, Spielern, Klubs und Fans.

DFL kündigt Folgen bei Zensur an

„Die DFL wird die Ausstrahlung der Bundesliga-Übertragungen diesbezüglich sorgfältig überprüfen“, teilte die DFL im März mit. „Sollte das TV-Basissignal wiederholt zensiert werden, würde dies eine außerordentliche Kündigung der DFL zur Folge haben.“

Insgesamt will die DFL eine Million Euro an Spenden zur Verfügung stellen. Für den Fall, dass keinerlei Lizenzzahlungen mehr aus Russland eingehen würden, will die DFL die Spende komplett tragen.

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