Der Schalker Nassim Boujellab (r.) und Werders Marco Friedl könnten sich in der kommenden Saison in der Zweiten Liga begegnen.
Der Schalker Nassim Boujellab (r.) und Werders Marco Friedl könnten sich in der kommenden Saison in der Zweiten Liga begegnen. imago/Nordphoto

Aufgestiegen, um drinzubleiben. Hansa Rostock und Dynamo Dresden sind zurück in der Zweiten Liga. Doch der Klassenerhalt wird eine ganze harte Nummer. Denn diese Liga war noch nie so gut. Werder Bremen, Schalke 04, Hamburger SV sind die Großkaliber in der Saison 2021/22, die nächste Woche startet – gleich mit dem Knaller Schalke gegen HSV.

Wohl noch nie war der lange Jahre besonders im TV vielzitierte Begriff der „besten Zweiten Liga“ so angebracht wie diesmal. Die Erwartungen der Fans sind riesig. Trotz ihrer Katastrophensaison 2020/21 macht Schalke (neu ist u.a. der Ex-Unioner Marius Bülter) dem HSV um den Ex-Eisernen Toni Leistner als Leitwolf und Bremen mit Schwedens EM-Fahrer Ludwig Augustinsson den Status als „gefühltester Bundesligist“ streitig. Und dann wären da ja noch der zweimalige Fast-Aufsteiger Holstein Kiel (neu: Ex-Union-Liebling Steven Skrzybski, Ex-Toptalent Fiete Arp) sowie die langjährigen Erstligisten Fortuna Düsseldorf, 1.FC Nürnberg und Hannover 96.

307 Jahre Bundesliga-Erfahrung

307 Jahre Bundesliga sind in dieser Zweiten Liga vereint. Allein Bremen, der HSV und Schalke kommen auf 165 Jahre in der Beletage. Nur fünf Teams (Kiel, Heidenheim, Aue, Regensburg, Sandhausen) waren dort noch nicht vertreten.

„Es kann Spieltage geben, da präsentiert die Zweite Liga attraktivere Paarungen als die Bundesliga“, sagt Reiner Calmund (72). Mit dieser Meinung steht die Manager-Legende (Leverkusen von 1988 bis 2004) nicht alleine da.

Auch die Aufstiegsfrage ist offener denn je. Sowohl der HSV nach nun drei vergeblichen Anläufen in Folge als auch Schalke und Bremen hoffen auf die Rückkehr dorthin, wo nicht nur ihre eigenen Fans sie sehen. Doch auch Klubs wie Kiel und Düsseldorf sind heiß auf die Bundesliga.

Für Rostock und Dresden, die beide auch schon im Oberhaus gespielt haben, stellt sich aber nicht die Frage nach einem Aufstieg, sondern es geht wohl eher nur um den Klassenerhalt.

Dresden gibt sich kämpferisch

Hansa-Vorstand Martin Pieckenhagen: „Wir alle haben ein großes Ziel vor Augen. Es wird für uns eine riesige Herausforderung, den Klassenerhalt zu schaffen. Jetzt gilt es, vom ersten Tag an zu liefern.“

Auch in Dresden gibt man sich kämpferisch. Dynamo-Trainer Alexander Schmidt: „Die Mannschaft wächst immer besser zusammen. Es ist harmonisch, ohne dass wir uns nur in den Armen liegen und alles Friede, Freude, Eierkuchen ist – es geht schon auch zur Sache auf dem Platz. So soll es sein.“

Denn alle hoffen, dass Torhüter und Kapitän Markus Kolke nicht zu oft den Ball aus dem Netz holen muss.