Gute Miene zum bösen Spiel: Max Kruse darf beim VfL Wolfsburg nur noch Torwart Koen Casteels (r.) und dessen Kollegen warmschießen.
Gute Miene zum bösen Spiel: Max Kruse darf beim VfL Wolfsburg nur noch Torwart Koen Casteels (r.) und dessen Kollegen warmschießen. IMAGO/regios24

Das Geheimnis, wie es mit Max Kruse (34) beim VfL Wolfsburg weitergehen soll, ist gelüftet: Der ehemalige Star des 1. FC Union darf nach seiner Ausbootung in der Autostadt durch Trainer Niko Kovac nicht mal mehr am Mannschaftstraining teilnehmen und wurde vom VfL-Coach abermals degradiert. Kruses neue Aufgabe vor dem Spiel bei Union: Torwarttrainer.

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Max Kruse in Wolfsburg nur noch Torwarttrainer

Um Punkt 10.30 Uhr betrat Kruse in Wolfsburg den Trainingsplatz, absolvierte noch das Aufwärmprogramm mit den Kollegen. Als dann Chefcoach Kovac übernahm, um die Vorbereitung auf das Spiel beim 1. FC Union (Sonntag, 15.30 Uhr, DAZN) anzugehen, durfte Kruse nicht mehr mitmachen. Stattdessen schickte ihn Kovac zu den Torhütern. Das berichtet der Kicker am Dienstagvormittag.

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Nur noch beim Aufwärmen mittendrin: Max Kruse darf beim VfL Wolfsburg nicht mehr mit dem Team trainieren.
IMAGO/regios24
Nur noch beim Aufwärmen mittendrin: Max Kruse darf beim VfL Wolfsburg nicht mehr mit dem Team trainieren.

Dort soll Kruse erst mal sinnbildlich im Regen gestanden haben, bevor er die VfL-Keeper warmschoss. Nach den Torschussübungen musste Kruse mit den Fitnesstrainern eine Laufeinheit absolvieren und durfte erst nach dem Ende des Teamtrainings in den Kreis seiner Mitspieler zurückkehren.

VfL Wolfsburg: Max Kruse kontert Kritik von Niko Kovac

Es ist der vorläufige und traurige Höhepunkt, nachdem sich am Wochenende die Ereignisse überschlagen hatten. Zunächst stand Kruse beim 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt nicht im VfL-Kader. Nach dem Spiel verkündete Kovac dann völlig überraschend, dass Kruse nur kurz nach der Schließung des Transfermarktes keine Zukunft mehr in Wolfsburg habe.

Weil Kovac kurzerhand auch Kruses Bundesliga-Karriere für beendet erklärte, ließ der Konter des ehemaligen Unterschiedsspielers des 1. FC Union nicht lange auf sich warten. Zuletzt hatte VfL-Boss Jörg Schmadtke verkündet, dass man das Aus von Kruse unter Kovac „regeln “ will, allerdings „machen wir das nicht auf dem Marktplatz“, so Schmadtke.

1. FC Union: Kein Wiedersehen mit Max Kruse

Von der Entwicklung zeigte sich nicht nur Kruse, der in Wolfsburg noch bis 2023 unter Vertrag steht und zuletzt zweimal in der Startelf stand, sondern auch Unions Mittelfeldmann Rani Khedira überrascht. Khedira bedauert, dass es am Sonntag nicht zum Wiedersehen in Köpenick kommt, erinnerte an Kruses Verdienste für den 1. FC Union: „Max hat dem Verein unheimlich viel gegeben. Er ist ein guter Typ. Ein bisschen speziell, aber es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht, mit ihm in der Kabine zu sitzen und auch auf dem Feld zu stehen.“ 

Wie es nun mit Kruse in Wolfsburg weitergeht, ist weiterhin völlig offen. Seit Dienstag ist nur klar: Bis es zu einer Vertragsauflösung seines mit vier Millionen Euro pro Jahr gut dotierten Arbeitsvertrages kommt, hat Kruse beim VfL Wolfsburg, außer beim Warmschießen der Torhüter, nichts mehr mit dem Team zu tun.

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