Von Hertha über den 1. FC Union in die Königsklasse: Robert Andrich feiert sein Champions-League-Debüt
Aus der Dritten Liga auf Europas größte Bühne. Und das innerhalb von viereinhalb Jahren. Der Potsdamer erlebt einen rasanten Aufstieg und will noch mehr.

Gut möglich, dass sich Robert Andrich in den vergangenen Jahren immer mal wieder gekniffen hat, um sicherzugehen, dass er nicht träumt. Der ehemalige Mittelfeldabräumer des 1. FC Union erlebte nämlich in kürzester Zeit einen rasanten Aufstieg. Kickte er vor nicht allzu langer Zeit noch in der Dritten Liga, feiert er am Mittwoch mit Bayer Leverkusen sein Champions-League-Debüt.
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Robert Andrich schaffte beim 1. FC Union den Durchbruch
Dass es Robert Andrich nicht an Selbstvertrauen mangelt, wissen die Fans des 1. FC Union nur zu gut. Zwei Jahre lang räumte der gebürtige Potsdamer im Mittelfeld der Eisernen auf, war Unions sogenannter Aggressive Leader. Obwohl er 2019 noch in der Dritten Liga für den FC Heidenheim spielte, träumte er davon, Champions League zu spielen.
„Ich habe vor fünf oder sechs Jahren gesagt: Wenn ich 27 bin, spiele ich Champions League“, verrät Andrich vor dem Spiel beim FC Brügge. Andrich weiter: „Das hat sich damals wohl ein bisschen größenwahnsinnig angehört. Jetzt bin ich 27 und stehe vor meinem Champions-League-Debüt. Darauf bin ich sehr, sehr stolz, und es wird ein berührender Moment.“
Champions League: Robert Andrichs Traum wird wahr
Es wird der vorläufige Höhepunkt, nachdem er bereits in der vergangenen Saison nach seinem Abschied vom 1. FC Union für die Werkself fünfmal in der Europa League zum Einsatz kam und dabei als defensiver Mittelfeldspieler beachtliche drei Treffer erzielt hatte. Andrich: „Ich habe es immer gehofft und an mich geglaubt, dass ich es bis hierhin schaffen kann.“

Ob Andrichs steile Karriere mit der Champions League ihren Höhepunkt erreicht hat, bleibt abzuwarten. Obwohl Leverkusen katastrophal in die Saison gestartet ist, wird Andrich immer wieder als Kandidat genannt, der noch kurzfristig auf den WM-Zug von Bundestrainer Hansi Flick aufspringen könnte.
Robert Andrich kritisiert Hertha BSC
Dabei sah es lange danach aus, als würde es bei Andrich eben nicht für ganz oben reichen. Das Kicken lernte er beim FV Turbine Potsdam, 2003 wechselte er in die Jugend von Hertha, wo ihm der Durchbruch in neun Jahren verwehrt blieb. Zuletzt kritisierte Andrich rückblickend: „Man spricht immer davon, dass die Nachwuchsarbeit bei Hertha eine der besten Deutschlands ist. Aber so richtig oben ankommen tun nur wenige Spieler.“
Erst über Dynamo Dresden, Wehen Wiesbaden und den 1. FC Heidenheim schaffte es Andrich in den Profifußball. Über das Sprungbrett 1. FC Union ging es 2021 nach zwei Jahren und für eine stattliche Ablöse von sechseinhalb Millionen Euro für Andrich nach Leverkusen. Bei der Werkself ist er seitdem Stammspieler und erlebt nun am Mittwochabend in Brügge seinen vorläufigen Karrierehöhepunkt.
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