Verdacht der Schiri-Korruption in Spanien! Staatsanwalt ermittelt gegen FC Barcelona
FC Barcelona zahlte an einen Schiri-Funktionär 7,3 Millionen Euro. Ging da alles mit rechten Dingen zu?

Der FC Barcelona hat schon viele Sorgen, kein Geld mehr in der Kasse. Doch jetzt erschüttert den Spitzenreiter der spanischen Ersten Liga ein Skandal. Barça wird von der Staatsanwaltschaft Korruption eines Schiedsrichterfunktionärs vorgeworfen. Es soll um insgesamt 7,3 Millionen Euro an dubiosen Zahlungen gehen. Für Erzfeind Real Madrid ein gefundenes Fressen. Die Königlichen wollen sich an dem Verfahren als mögliche Geschädigte beteiligen.
Das sei „zur Wahrung der legitimen Interessen“ des Hauptstadtklubs am Sonntag auf einer Vorstandssitzung beschlossen worden, teilte der Verein der deutschen Profis Toni Kroos und Antonio Rüdiger mit. Man werde am Verfahren teilnehmen, „sobald der Richter dieses für die geschädigten Parteien öffnet“, hieß es. Real Madrid sei angesichts der Schwere des Sachverhalts „tief besorgt“, der Klub habe aber „volles Vertrauen in das Vorgehen der Justiz“.
In der Affäre um Millionenzahlungen des FC Barcelona an einen ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär hatte die Staatsanwaltschaft Anzeige wegen des Verdachts der Korruption erstattet. Der katalanische Verein hatte Gelder an den früheren Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira, gezahlt. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die Beträge dazu gedient hätten, Barça bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen, teilte eine Justizsprecherin mit.
FC Barcelona: In 17 Jahren sollen 7,3 Millionen Euro geflossen sein
Zwischen 2001 und 2018 habe der Klub mehr als 7,3 Millionen Euro gezahlt. Die Anzeige richte sich gegen Enríquez Negreira sowie den Klub und auch gegen dessen frühere Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie weitere Ex-Barça-Funktionäre.
Die Affäre trifft Barça, bei dem auch der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen unter Vertrag steht, in einer sportlich erfolgreichen Phase. Der Klub führt derzeit die Primera División mit großem Vorsprung vor Meister und Erzrivale Real Madrid an.
Alles nur ein Berater-Honorar?
Sowohl Vereinsvertreter als auch Enríquez Negreira räumten die geschäftlichen Verbindungen ein, wiesen zugleich aber den Vorwurf der Korruption zurück. Barças aktueller Klubpräsident Joan Laporta sagte vor Wochen, der Klub habe Beraterdienste in Anspruch genommen. Das sei aber „im Fußball bei den großen Klubs sehr normal“, beteuerte er.
Enríquez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten Liga Spaniens und anschließend zwischen 1994 und 2018 Vizepräsident des CTA. Dem Radionetzwerk Cadena Ser sagte der 77-Jährige, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt. Seine Firma Dasniel 95 SL habe den Klub mündlich beraten, etwa dazu, wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.
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