Tempolimit und Weltfrauentag, Dazn-Kommentator Sandro Wagner mit Vollgas in zwei Fettnäpfchen
TV-Experte Sandro Wagner gilt wegen seiner flapsigen Kommentare als umstritten. Diesmal brachte er die Grünen bei der Übertragung des Bayern-Spiels auf die Palme.

Kann man mal machen, muss man aber nicht! Der ehemalige Fußballprofi Sandro Wagner (35) wird als Dazn-Kommentator sein Image als Bad Boy, der jedes Fettnäpfchen mit Vollgas nimmt, nicht mehr los. Was war denn diesmal wieder? Beim 2:0-Bayern-Sieg in der Champions League gegen Paris Saint-Germain machte Wagner mal wieder flapsige Bemerkungen über ein Tempolimit und den Weltfrauentag. Reaktion: Die humorlosen Pöbler im Internet veranstalteten mal wieder einen Shitstorm gegen Wagner.
Eigentlich wollten sich alle über die Gala-Vorstellung des Rekordmeisters im Achtelfinale der Königsklasse freuen. Doch Wagner wollte mal wieder besonders witzig sein. Bei einem Sprintduell des Münchners Kingsley Coman (26) gegen Nuno Mendes (20) gab der ehemalige Hertha-Profi folgenden Kommentar: „Das Duell Mendes-Coman ist irre, was die Geschwindigkeit angeht. Das ist linke Spur, deutsche Autobahn ohne Tempobegrenzung, was hoffentlich so bleibt, lieber Herr Habeck.“
Shitstorm der Humorlosen
Eine direkte Ansprache an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der sich als Grüner in der Regierung nicht mit den Forderungen nach einem Tempolimit durchsetzen konnte.
Fußball und Politik, schwieriger Mix und die Entrüstung ließ nicht nach lange auf sich warten. Im Internet wurde mal wieder obsessiv zum Pöbel-Gegenschlag gegen Wagner ausgeholt. „Peinlich, wie Sandro Wagner bei Dazn seine Retro-Positionen raushaut“, hieß noch ein milder Kommentar.
Grünen-Pressesprecherin pestet gegen Sandro Wagner
Sogar die Pressesprecherin der Grünen in Köln, Elisabeth Huther, meldete sich via Twitter zu Wort: „Haha, Sandro Wagner, der sich gerade ungefragt gegen die Einführung eines Tempolimits stark gemacht hat, glaubt also, dass Robert Habeck verantwortlich wäre?“ Na ja, man kann sich darüber streiten, ob eine Fußballübertragung für persönliche, politische Meinungen als Rahmen geeignet ist. Aber die rhetorische Unterstellung, dass sich Wagner mit der Kompetenzverteilung innerhalb der Bundesregierung nicht auskennt, ist schlichtweg Unsinn.
Sei es drum! Wagner war mit seiner Plauderstunde noch nicht am Ende und setzte noch einen drauf. 8. März, Weltfrauentag, da musste sich der Ex-Profi auch noch drauf einlassen. Zunächst gratulierte er allen Frauen zum Weltfrauentag. Dann fragte er schnippisch nach: „Gibt es eigentlich auch einen Weltmännertag?“ Böses Foul, schließlich sollte jedem klar sein, dass Frauen noch immer benachteiligt werden. Ja, und einen Weltmännertag gibt es tatsächlich. Es ist der 3. November. Bei ihm geht es aber nicht um Gleichberechtigung, sondern um Gesundheitsvorsorge.
Immer wieder Wagner. Als Experte macht er vieles richtig, wenn es um Fußball geht. Doch seine flapsigen Sprüche machen ihn immer wieder angreifbar. Erst bei der WM in Katar machte er sich über die traditionelle Bekleidung der Einwohner im Stadion lustig und sprach von „Bademänteln“. Dafür entschuldigte er sich im Nachhinein.
Doch den Mund will sich Wagner nicht verbieten lassen uns sagte erst vor ein paar Wochen: „Ich arbeite jetzt seit zweieinhalb Jahren als TV-Experte, und wenn ich die Auswertungen bekomme, sind sie absolut positiv. Dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht gut finden, was man macht, ist auch normal.“
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