Roms Coach Jose Mourinho ist nach der 1:6-Klatsche bei Bodö/Glimt zerknirscht.
Roms Coach Jose Mourinho ist nach der 1:6-Klatsche bei Bodö/Glimt zerknirscht. Foto: dpa

Früher sammelte er Titel wie andere Briefmarken. Jose Mourinho (58), The Special One, der exzentrische Star-Trainer aus Portugal, glänzt schon lange nicht mehr.

Seine letzten Titel holte er 2017 mit ManU: Europa-League-Sieg und englischer Pokalsieger. Die Trophäen waren nach seinem Verständnis aus dem unteren Regal. Davor war schließlich Champions-League-Sieger und wurde in England, Spanien und Italien Meister in Serie. Alles vorbei!

In den vergangenen vier Jahren gab es keine Trophäe mehr. Jetzt kam noch die schlimmste Demütigung für den viermaligen Welttrainer hinzu. Mit AS Rom verlor Mourinho in der Europa League 1:6 beim norwegischen Außenseiter FK Bodö/Glimt.

Sechs Gegentreffer für den großen Mourinho, das gab es noch nie. Schuld daran war er selbst! Er ließ eine B-Elf gegen die Wikinger spielen. Komplett verzockt! Immerhin stand er zu seinem Fehler. Nach dem Spiel nahm Mourinho sagte er: „Ich habe entschieden, mit dieser Aufstellung zu spielen, also liegt die Verantwortung bei mir. Ich habe es mit guten Absichten getan. Ich habe denen eine Chance geben wollen, die hart arbeiteten, und denen eine Pause gegeben, die praktisch immer spielen.“

Dabei hat er den Gegner aus Norwegen komplett unterschätzt. Mourinho wollte sich rechtfertigen und sprach von einem „limitierten Kader“, der ihm zur Verfügung stehe. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, wir haben aber keinen sehr guten Kader. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir eine Mannschaft mit echten Einschränkungen sind. Wir haben 13 Spieler, die ein Team repräsentieren, die anderen sind auf einem anderen Niveau.“ Doch die hat er beim italienischen Hauptstadtklub mitzusammengestellt.

Als „Alptraum“ für den Hauptstadt-Club bezeichnete der „Corriere dello Sport“ die Partie der Römer. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Mittelfeldspieler Lorenzo Pellegrini versuchte nach dem Spiel, nach vorne zu schauen: Man könne nur um Entschuldigung bitten und mit Blick auf kommende, wichtige Partien stärker beginnen. „Wir haben heute eine Schlappe erhalten, die wir verdient haben.“ AS Rom, derzeit auf Platz 4 der Serie A, empfängt Sonntag Tabellenführer SSC Neapel. Mourinho muss liefern - diesmal wieder mit der A-Elf... 

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