„Schwerverbrecher“: Podolski mit steiler These zur Impf-Debatte um Kimmich, Merkel verteilt Spitze gegen Bayern-Star
Es wird weiterhin hitzig über Joshua Kimmich und dessen bisherigen Verzicht auf eine Corona-Impfung diskutiert.

Womöglich erreichte Joshua Kimmich die nächste Runde in der hitzigen Impfdebatte um seine Person noch in der Kabine in Köpenick. Nach dem 5:2-Sieg gegen den 1. FC Union kassierte der Bayern-Star von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich eine Spitze. Ex-Nationalspieler Lukas Podolski springt Kimmich dagegen zur Seite – mit einem gewagten Vergleich.
„Jeder kann selber entscheiden, was er macht, und da verstehe ich nicht, warum man den Joshua Kimmich da so als Schwerverbrecher hinstellt“, nahm der mittlerweile 36 Jahre alte Podolski Kimmich in der Impfdebatte in Schutz.
Podolski sieht Impfzwang
Podolski sieht den ungeimpften Profi des FC Bayern München, der zusammen mit Teamkollege Leon Goretzka die Spendenaktion „We Kick Corona“ ins Leben gerufen und finanziell unterstützt hat, in ein falsches Licht gerückt. „Es wird dem Joshua auch nicht gerecht, ihn jetzt an den Pranger zu stellen für so was“, meinte Podolski, der in der öffentlichen Debatte sogar eine Art Impfzwang sieht: „Man zwingt einen ja fast schon, sich da was reinspritzen zu lassen, das ist ja absurd. Der Druck wird ja jeden Tag erhöht.“
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Passend dazu schaltete sich nun auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Debatte ein. Es sei das freie Recht, sich nicht impfen zu lassen, sagte sie. Aber: „Interessant sind ja die Argumente, mit denen er seine Entscheidung begründet, denn es gibt auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind“, sagte die CDU-Politikerin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS): „Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt.“
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Stein des Anstoßes war nicht, dass Kimmich nicht geimpft ist, sondern die Erklärung, die er dazu vergangene Woche nach dem 4:0 der Bayern gegen die TSG Hoffenheim ablieferte. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade was fehlende Langzeitstudien angeht“, hatte der 26 Jahre alte Nationalspieler erklärt.
Keine Langzeitschäden

Die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erhofft sich von der Impf-Debatte um Kimmich auch positive Effekte. Sie sei dem Nationalspieler des FC Bayern München „sogar dankbar, dass er die Debatte über Langzeitfolgen der Impfungen vor dem Winter noch einmal angestoßen hat“, sagte Bas. An diesem Beispiel sollten Politiker und Wissenschaftler stärker gegen Gerüchte über Langzeitschäden argumentieren.
„Vielleicht lassen sich dann noch mehr Menschen von einer Impfung überzeugen, bevor sie von der vierten Welle erwischt werden, die jetzt rollt. Insofern kommt die Äußerung von Joshua Kimmich aus meiner Sicht zum richtigen Zeitpunkt“, sagte die bisherige Gesundheitspolitikerin und betonte: „Um es klar zu sagen: Trotz millionenfacher Impfungen gibt es keine Hinweise, die auf Langzeitschäden hindeuten.“
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