Ronaldissimo!

200. Länderspiel für Cristiano Ronaldo – Rekord für die Ewigkeit

Portugals Superstar durchbricht mit 38 Jahren eine unglaubliche Schallmauer.

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Cristiano Ronaldo durchbricht am Dienstag die Schallmauer von 200 Länderspielen.
Cristiano Ronaldo durchbricht am Dienstag die Schallmauer von 200 Länderspielen.Joaquim Ferreira/Imago

Feiertag für Cristiano Ronaldo. Der Mann, der wie kein anderer nach Rekorden giert, stellt bei Portugals EM-Quali-Spiel am Dienstag (20.45 Uhr) in Island ein international bislang unerreichten Meilenstein auf: Der 38-Jährige steht vor seinem 200. Länderspiel. Der KURIER schaut auf größten Momente des fünfmaligen Weltfußballers im Nationaltrikot.

DIE ANFÄNGE Der Test im August 2003 gegen Kasachstan ist für Luiz Felipe Scolari die perfekte Möglichkeit, neue Spieler zu testen. Der portugiesische Nationaltrainer nimmt zur Halbzeit Luis Figo aus dem Spiel und bringt einen damals 18 Jahre alten, weitgehend Unbekannten: Cristiano Ronaldo. Und der hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Scolari nominiert den talentierten Flügelstürmer auch für die EM 2004 im eigenen Land. Im Eröffnungsspiel gegen Griechenland erzielt Ronaldo sein erstes Tor für Portugal, die 1:2-Niederlage kann aber auch er nicht abwenden. Doch Ronaldo wird zum Stammspieler, Portugal kommt bis ins Finale – und verliert gegen Griechenland.

DIE GROßE BÜHNE 2006 nimmt Ronaldo erstmals an einer WM teil. In Deutschland wird er mit 21 Jahren und 132 Tagen zum jüngsten WM-Torschützen seines Landes. Doch sein Turnier bleibt nicht von Kontroversen befreit. Im Viertelfinale gegen England forderte Ronaldo vehement – und erfolgreich – einen Platzverweis für Wayne Rooney, seinen Vereinskollegen bei Manchester United. Sein anschließendes Zwinkern in Richtung portugiesischer Ersatzbank sorgt besonders in England für Kritik. Wohl auch, weil die Three Lions im Elfmeterschießen das Nachsehen haben. Ronaldo verwandelt den entscheidenden Elfmeter, doch im Halbfinale ist gegen Frankreich Schluss.

DER TRIUMPH Es sind bittere Szenen, die sich am 10. Juli 2016 im Stade de France abspielen. Unter Tränen muss Ronaldo in der 25. Minute des EM-Finals gegen Frankreich vom Platz getragen werden. Nach sechs erfolglosen Turnieren bleibt dem Superstar im wohl größten Spiel seiner internationalen Karriere nur die Zuschauerrolle. Doch Ende gut, alles gut. Portugal siegt, Ronaldo stemmt die EM-Trophäe in den Pariser Nachthimmel. „Es war nicht das Finale, das ich mir gewünscht habe“, gibt er später zu, „aber ich bin sehr glücklich. Es ist eine Trophäe für alle Portugiesen, für alle Einwanderer, für alle Menschen, die an uns geglaubt haben.“

DIE TORE 122 Tore in 199 Spielen - Ronaldos Statistiken sprechen für sich. Zehnmal gelingt ihm im Nationaltrikot ein Hattrick. Etwa im Play-off für die WM-Quali 2013 gegen Schweden (3:2) oder beim 3:3 gegen Spanien in der WM-Vorrunde 2018 in Russland. Auch auf dem Weg zum zweiten Titel für Portugal, in der Finalrunde der Nations League 2019, trifft Ronaldo im Halbfinale gegen die Schweiz dreifach. „Er ist ein Genie“, sagt Nationaltrainer Fernando Santos danach: „Es gibt geniale Gemälde und Skulpturen und er ist ein Fußballgenie!“

DIE REKORDE Am 1. September 2021 ist es endlich so weit. Im Spiel gegen Irland trifft Ronaldo spät doppelt - ein Meilenstein. Der Rekord des Iraners Ali Daei ist geknackt, Ronaldo gilt seitdem als alleiniger Länderspiel-Rekordtorschütze, inzwischen steht er bei 122 Treffern. „Dieser Rekord gehört mir und er ist einzigartig“, sagt er im Anschluss an den historischen Abend. Im März 2023 folgt der nächste Rekord. Mit seinem 197. Länderspiel schnappt sich Ronaldo auch den Weltrekord des Kuwaiters Bader al-Mutawa – und wird ihn so schnell wohl nicht mehr abgeben.