DFB-Pokalfinale der Frauen : Rekordsieg! VfL Wolfsburg bleibt das Maß aller Dinge
Mit dem Erfolg gegen die SGS Essen gewinnen die Wolfsburgerinnen zum sechsten Mal in Folge den Cup.

Da erblassen sogar die Männer des FC Bayern vor Neid! Die Fußballerinnen vom VfL Wolfsburg bleiben im deutschen Fauenfußball das Maß aller Dinge, besiegeln mit dem 3:2 (1:2) gegen die SGS Essen ihren sechsten (!) Pokalsieg in Folge, bleiben in der Saison 2019/20 ohne Niederlage und kommen nach Meisterschaft und Pokalerfolg aus dem Feiern gar nicht mehr heraus.
Gegen Essen, das 2014 zum ersten und bis dato einzigen Mal in einem Pokalfinale stand, gehen die Wolfsburgerinnen als haushoher Favorit ins Spiel. Und das, obwohl mit Sara Gunnarsdottir und Kristine Minde zwei Spielerinnen ausfallen, die im Vorfeld des Finales bereits bei neuen Verein unterschrieben haben und deren Wechsel nicht herausgezögert werden konnten. Anders verhält es sich mit Jung-Nationalspielerin Lena Oberdorf (18) deren feststehender Wechsel von Essen nach Wolfsburg kein Grund dafür ist, im Spiel des Jahres nicht noch einmal für Essen auflaufen zu können.
Und "Spiel des Jahres" ist das Stichwort, denn dieser Pokalsieg ist richtig harte Arbeit für Wolfsburg! Zunächst legen die Essenerinnen im Geisterstadion von Köln los wie die Feuerwehr, Lea Schüller trifft nur wenige Sekunden nach Anpfiff zum 1:0 für den Underdog. Den Ausgleich von Wolfsburgs dänischem Superstar Penille Harder (11.) beantwortet Marina Hegering nur sieben Minuten später (18.).
Lange sieht es aus, als würde der Favorit schwanken. Es dauert bis zur 70. Minute, ehe Anna Blässe mit einem Treffer der Marke "Tor des Monats" für den Ausgleich sorgt. Blässe legt sich eine geklärte Ecke rund 25 Meter vom Tor entfernt zurecht, zieht ab und der Ball rauscht unhaltbar links unten ins Netz.
Verrückter nur die Reaktion der Essenerinnen: Die schlagen den Ball direkt vom Anstoßpunkt auf das Tor von Wolfsburgs Keeperin Friederike Abt, treffen aber nur die Latte. Auch in der Folge drängt der Underdog auf einen dritten Treffer, doch den erzielt am Ende zunächst der Favorit.
Nach einer Ecke schleicht sich Dominique Bloodworth aus der Tiefe in den Strafraum und schädelt die Kugel ins Netz (86.). Doch die eingewechselte Essener Kapitänin Irini Ioannidou trifft per direktem Freistoß noch einmal zum Ausgleich (90+1.).
In der Verlängerung fand das Spiel schließlich zur Ruhe, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen getroffen werden musste. Hier pariert Friedrike Abt zwei Schüsse und wird so zur Heldin der neuen Rekordpokalsiegerinnen.