Traurig: RB Leipzigs Verteidiger und Deutschlands Nationalspieler Benjamin Henrichs wurde mal wieder rassistisch beleidigt.  
Traurig: RB Leipzigs Verteidiger und Deutschlands Nationalspieler Benjamin Henrichs wurde mal wieder rassistisch beleidigt.   Picture Point LE/imago

Der Fußball und seine widerliche Fratze! Immer und immer wieder müssen Spieler auf dem Platz Rassismus erleben. Seit geraumer Zeit nutzen die Minderbemittelten auch das Internet, um ihren Hass loszuwerden. Zuletzt traf es Superstar Romelu Lukaku in Italien und RB-Profi und Nationalspieler Benjamin Henrichs. Vor dem Spiel bei Hertha BSC fordert Leipzigs Coach Marco Rose endlich Konsequenzen – bis hin zur Gefängnisstrafe!

Rose hat genug. Genug von den unzähligen rassistischen Beleidigungen. Genug von den Hass-Nachrichten im Internet in den immer asozialeren Netzwerken. 

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„Es ist gefühlt ein rechtsfreier Raum. Das muss man leider so sagen. Anonym, feige, aus dem Wohnzimmer, aus dem Schlafzimmer, aus dem Klo, keine Ahnung, wo die Kameraden auch immer sitzen und einfach Parolen loslassen“, ärgert sich Rose vor dem Duell bei Hertha BSC am Sonnabend (18.30 Uhr, KURIER-Liveticker). 

Rassismus im Stadion und Internet: Der Fußball hat ein Problem 

Rose fordert, dass diese Straftaten nun endliche Konsequenzen haben. „Ich würde einfach mal solche Leute nehmen und ein paar Tage auf die Seite packen, dass sie nachdenken können“, sagte Rose. Viele Menschen würden vielleicht „gar nicht wissen, was sie damit auslösen“, aber hätten das Gefühl, dass sie sich „in dem rechtsfreien Raum Internet möglicherweise alles erlauben können“.

Dass Menschen nicht wissen, was sie damit auslösen, ist zwar nur schwer zu glauben. Dass viele aber denken, es handle sich beim Internet oder auch im Stadion um einen rechtsfreien Raum, scheint offensichtlich. Üble beldeidungen sind bei Twitter, Facebook und Co genau an der Tagesordnung wie in den Fußballstadien dieser Welt. Beim Handball, Hockey und Rugby geht es dagegen auf dem Feld fairer und auf den Tribünen zivilisierter zu. 

Rassismus im Stadion und Internet: Marco Rose fordert Gefängnis für Straftäter 

Inter Mailands belgischer Stürmer Romelu Lukaku wurde von Fans von Juventus Turin rassistisch beleidigt und erhielt auch von Herthas Prince Boateng Unterstützung. 
Inter Mailands belgischer Stürmer Romelu Lukaku wurde von Fans von Juventus Turin rassistisch beleidigt und erhielt auch von Herthas Prince Boateng Unterstützung.  Marco Canoniero/imago

Rose plädiert dafür, dass „man da drakonischere Strafen verhängen sollte“ und „dass sich der Staat da auch mal Gedanken machen sollte, indem man solche Kameraden auch mal ein paar Tage aus dem Verkehr zieht und ein paar Tage wegsperrt. Dann würde man dort möglicherweise den ein oder anderen mal zum Nachdenken anregen, das zu lassen und sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten“.

Dass Henrichs die Kommentare auf der Plattform TikTok, in denen er und seine Familie angegangen und rassistisch nach dem Pokalspiel gegen den BVB (1:0) beleidigt wurden, öffentlich machte, begrüßt Rose. Der Verteidiger habe „natürlich unsere volle Unterstützung. Es ist ganz wichtig, dass man dort immer wieder Zeichen setzt und man sich gegen Rassismus stellt und auch gegen diesen Hass im Netz“.

Wann das auch der Staat  – ob im Stadion oder Internet – genau so sieht und endlich handelt, bleibt abzuwarten.

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