Paris-Star Neymar muss in Barcelona vor Gericht.
Paris-Star Neymar muss in Barcelona vor Gericht. Imago/Le Pictorium

Er wäre nicht der erste Weltklasse-Fußballer, der aufgrund undurchsichtiger Finanzen Ärger mit dem Gesetz bekommt. Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo kam in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung mit einer Geldstrafe davon, der Argentinier Lionel Messi bekam wegen des gleichen Vorwurfs sogar eine Bewährungsstrafe aufgebrummt, und nun nimmt sich die spanische Justiz den nächsten Superstar vor: der bereits seit einigen Jahren bei Paris St. Germain spielende Brasilianer Neymar muss sich wegen finanziellen Ungereimtheiten um seinen Wechsels nach Barcelona im Jahr 2013 verantworten.

Neymar muss in Barcelona vor Gericht erscheinen

Wie die französische Zeitung „Le Parisien“ berichtet, muss Neymar am Montag sogar persönlich vor dem Landgericht in Barcelona erscheinen. In dem Fall, der bereits seit rund acht Jahren die spanische Justiz beschäftigt, könnte dem Flügelstürmer neben einer Geldstrafe von 10 Millionen Euro auch eine Haftstrafe von 2 Jahren drohen. Diese Marke gilt als Grenze, bis zu der eine Strafe für Ersttäter in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt wird. 

Neben Neymar (30), der seit 2017 beim französischen Meister spielt, sind die Eltern des Profis sowie zwei Ex-Präsidenten des FC Barcelona angeklagt: Josep Maria Bartomeu und Sandro Rosell. Am 21. Oktober soll Bartomeu aussagen. Rosell drohen laut Bericht sogar fünf Jahre Haft.

Zwischen 2013 und 2017 spielte Neymar für den FC Barcelona.
Zwischen 2013 und 2017 spielte Neymar für den FC Barcelona. Imago/agefotostock

Die Eröffnung eines Strafverfahrens war von der spanischen Justiz bereits 2017 angeordnet worden, nachdem Neymar und der FC Barcelona mit einem Einspruch gescheitert waren. Es geht um eine Klage des brasilianischen Investment-Fonds DIS in Zusammenhang mit dem Wechsel Neymars nach Barcelona im Sommer 2013. Damals wechselte der als eines der größten Talente im Weltfußball geltende Neymar für kolportierte 57,1 Millionen Euro zu den Katalanen. Nach Angaben des spanischen Topclubs sollen damals 40 Millionen Euro an Neymar und seine Familie sowie 17,1 Millionen Euro an den FC Santos geflossen sein.

Neymars Wechsel nach Barcelona: Undurchsichtige Modalitäten

DIS hielt Anteile von 40 Prozent an Neymar und sieht sich betrogen. Der Fonds behauptet, er habe lediglich 40 Prozent der offiziellen Ablösesumme von 17,1 Millionen Euro erhalten. Nach den Ermittlungen der spanischen Behörden sollen für den Wechsel aber mindestens gut 83 Millionen geflossen sein. Nach einem damaligen Bericht der Zeitung „El Mundo“ soll Barcelona sogar 95 Millionen Euro ausgegeben haben.

Im Raum steht der Verdacht, dass die Katalanen den Transfer bewusst unterbewertet haben, um Kosten zu sparen. Zudem hatte Neymars Vater 2014 zugegeben, dass er schon im November 2011 eine Geheimzahlung in Höhe von zehn Millionen Euro von Barcelona erhalten habe. 2017 wechselte Neymar dann vom FC Barcelona für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro nach Paris.

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