Wirrwarr um Werner-Wechsel zu Chelsea
Noch-RB-Stürmer verzichtet angeblich wegen des Wechsels nach London freiwillig auf die Königsklasse.

Doppel-Stress um die Champions League: Mit einem Sieg gegen Fortuna Düsseldorf am Mittwoch (20.30 Uhr) kann RB Leipzig den erneuten Einzug in die Champions League so gut wie perfekt machen. Doch neben dem Heimkomplex sorgt auch der bevorstehende Transfer von Timo Werner (24) für Sorgen. Der Nationalstürmer will wohl Ende Juni zum FC Chelsea - und nicht mehr für die Sachsen in der Königsklasse auflaufen.
„Er ist aktuell ganz normal in meinen Planungen drin, dass er in der Champions League spielt. Er ist unser Spieler und hat noch nirgends anders unterschrieben", erklärte RB-Trainer Julian Nagelsmann und schwärmte lieber von den Vorzügen seines Stars: „Seine Bedeutung für RB Leipzig ist außergewöhnlich. Er hat eine unglaublich gute Quote, was man sich von einem Stürmer immer erhofft.“ In der Bundesliga steht Werner aktuell bei 25 Toren und acht Vorlagen.
Doch auf Werners Torgefahr wird Nagelsmann wohl bereits beim möglichen Finalturnier der Champions League (Lissabon soll am Mittwoch offiziell als Ausrichter bekannt gegeben werden) im August nicht mehr zählen können. Der Angreifer verzichtet Medienberichten zufolge freiwillig auf eine Teilnahme, um seinen Wechsel zum 1. Juli nach London nicht zu gefährden. Der Transfer zum FC Chelsea per Ausstiegsklausel für die fixe Ablöse von 53 Millionen Euro ist nach KURIER-Informationen nur noch eine Frage der Zeit.
Fest steht: Für den FC Chelsea (muss noch das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern absolvieren) dürfte Werner in der Königsklasse nicht auflaufen. Allerdings sei Werners Plan, nach kurzer Pause im Juli bei den Blues bereits mit zu trainieren. Bei den Londonern trainieren, aber für Leipzig spielen?
RB hält sich bedeckt, kommentiert keinerlei Berichte. Die genauen Modalitäten für einen solchen Fall sind noch nicht fixiert. „Dann werden sich beide Parteien zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht. Momentan gibt es keine Regularien“, sagte Nagelsmann, der hofft, dass Werner die Sachsen zum Abschied zumindest erneut in die Champions League schießt.
Dafür würde wohl schon ein Sieg gegen den Abstiegskandidaten aus Düsseldorf genügen. Denn bei zwei verbleibenden Spielen hätte RB mindestens sechs Punkte Vorsprung vor Platz fünf, zudem die klar bessere Tordifferenz. Beim Leipziger 2:0-Sieg in Hoffenheim drängte sich bereits vergangenes Wochenende Winter-Einkauf Danny Olmo als Werner-Ersatz auf.
Das Leipziger Problem: Seit dem Restart warten die Sachsen auf einen Heimsieg. Gegen Freiburg, Hertha und Paderborn kam RB nur zu Unentschieden, Siege gelangen ausschließlich auswärts. Nagelsmann rechnet auch gegen Düsseldorf mit einem Kraftakt: „Es ist eine Mannschaft, die noch an sich glaubt. Seit Uwe Rösler im Amt ist, sind sie deutlich stabiler geworden, deutlich variabler.“