Sonntag zweites EM-Gruppenspiel gegen Tschechien

Nach Rassismus-Skandal! Rudi Völler reist zur EM und macht der U21 Mut

DFB-Sportdirektor Rudi Völler fliegt ins EM-Camp der U21 nach Georgien, damit es mit dem Sieg gegen Tschechien klappt.

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DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat mit der A-Nationalmannschaft genug Probleme. Jetzt soll ihm wenigstens die U21 bei der EM Freude bringen.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat mit der A-Nationalmannschaft genug Probleme. Jetzt soll ihm wenigstens die U21 bei der EM Freude bringen.imago images/MIS

Es war der Skandal beim EM-Auftakt der deutschen U21-Nationalmannschaft. Weil Herthas Jessic Ngankam (22) und Dortmunds Youssoufa Moukoko (18) zwei Elfmeter beim 1:1 gegen Israel verschossen, wurden sie im Internet wegen ihrer dunklen Hautfarbe von Rassisten widerlich angepöbelt. Der Schock saß bei den Spielern tief. Alles nicht gut vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien am Sonntag (18 Uhr, Sat1). Sonnabend reiste deswegen auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler zur EM nach Georgien, um den Jungs Mut zu machen.

Herthas Jessic Ngankam wurde Opfer von Rassisten-Hetzern im Internet.
Herthas Jessic Ngankam wurde Opfer von Rassisten-Hetzern im Internet.imago images/Beautiful Sports

Für Völler ein langer Weg zum Schwarzen Meer in die georgische Stadt Batumi. Entrüstung wegen der menschenverachtenden Entgleisung einiger Rassisten bestimmte in den ersten Tagen das ganze Team und den DFB. Der Verband hatte in einem ausgesprochen drastischen Statement direkt die miesen Übeltäter angesprochen: „Ihr widert uns an. Ihr seid keine Fans, euch brauchen wir nicht, euch wollen wir nicht.“ Dazu wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen die Hetzer angekündigt.

U21-Trainer Di Salvo: „Wir lassen uns nicht spalten“

Auch U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo war wegen der rassistischen Verbalattacken geschockt und traurig.
Auch U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo war wegen der rassistischen Verbalattacken geschockt und traurig.imago images/Beautiful Sports

Mal wieder überschattet ein schlimmes Gesellschaftsproblem eine Nationalmannschaft, obwohl sich U21-Trainer Antonio Di Salvo wünscht: „Wir wollen das Thema damit jetzt beenden. Wir lassen uns nicht spalten.“ Klar, der sportliche Druck ist nach dem 1:1 gegen Israel schon sehr groß. Gegen Tschechien muss Sonntag ein Sieg her, um die Chance aufs EM-Viertelfinale zu wahren.

Das weiß auch Rudi Völler, der in dem jungen Team die zukünftigen Spieler der A-Nationalmannschaft sieht. Di Salvos Vorgänger Stefan Kuntz schaffte dreimal in Serie den Finaleinzug mit der U21. Ein schweres Erbe für den Deutsch-Italiener. Di Salvo, vorher Assistent von Kuntz, nimmt das aber gelassen: „Ich verspüre keinen Druck. So ein Turnier ist immer ein Highlight.“

Hoffentlich gibt es Sonntag den ersten Glanzpunkt gegen Tschechien, denn im letzten Gruppenspiel am Mittwoch wartet Turnierfavorit England.

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