Robert Lewandowski feiert sein Tor zum 2:1-Sieg der Bayern in Leverkusen.
Robert Lewandowski feiert sein Tor zum 2:1-Sieg der Bayern in Leverkusen. Foto:  dpa/Pool/Bernd Thissen

Der Erste ist nun Zweiter und der Zweite ist Erster. Ganz zuletzt erst, in der tatsächlich letzten Spielsekunde des Jahres, erwischt es nun auch Bayer. Das 1:2 (1:1) gegen die Bayern ist im Top-Hit die erste Niederlage der Saison für die Werkself. Ihr Manko: Sie erzielen durch Patrik Schick eines der schönsten Tore der Saison, doch die Bayern haben einen Weltfußballer, der auch aus dem Nichts zwei Buden macht.

Am Ende haben die Bayern gefeiert, als ob sie schon wieder die Champions League gewonnen hätten. Einen Kreis haben sie Sekunden nach Abpfiff gebildet, getanzt haben sie und gelacht, sie sind gehüpft und haben sich gefreut wie kleine Jungs nach einem Coup auf dem Bolzplatz. „Es war ja eine Art Finale“, findet Thomas Müller, „wir wollten zeigen, dass wir die beste Mannschaft Deutschlands sind. Aber Leverkusen war nah dran. Und, seien wir ehrlich: Es war auch einiges Glück dabei.“

Denn es fängt gar nicht gut an für den Rekordmeister. Erstens knallt Schick ihnen ein 0:1 ins Netz, das dem Namen des Tschechen-Stürmers alle Ehre macht: Es ist ein wirklich schickes Tor (14.). Eines aus 14 Metern aus der Luft, gegen das nicht einmal Welttorhüter Manuel Neuer auch nur den Anflug einer Reaktion zeigt. Zum siebten Mal (!) in Folge liegen sie in der Liga zurück, nicht zu fassen.

Zweitens mühen sich die Münchner nicht gerade mit viel Eleganz, ihren Spielfaden zu knüpfen. Erst verletzt sich mit Kingsley Coman einer ihrer zuletzt Besten, dann enttäuscht Joker Leroy Sané (kein Torschuss, miese Zweikämpfe), dass er – die Höchststrafe – wieder raus muss. Wenigstens Joshua Kimmich feiert in der Schlussphase sein Comeback.

Doch die Bayern haben ihren Robert Lewandowski, den frischgebackenen Weltfußballer. Und sie wollen am Ende den Sieg viel mehr als Leverkusen. Beim Ausgleich staubt der Pole nur ab, weil sich Bayer-Keeper Lukas Hradecky und Abwehrmann Jonathan Tah ganz blöd behindern und Lewandowski bei seinem Kopfball zum 1:1 (43.) sogar in die Hocke gehen muss.

Das 2:1 im tatsächlich allerletzten Moment (90.+3) belohnt die Bayern-Jagd, weil schon Jamal Musiala am Pfosten scheitert (79.) – es ist ein durchaus glücklicher Erfolg. Für Lewandowski ist es „ein nicht so starkes Spiel, aber ein schöner Abschluss eines sensationellen Jahres“. Na dann, auf ein Neues!