Kommt rüber wie der Pate: Christian Constantin, Präsident des FC Sion, ist der wohl krasseste Fußball-Boss der Welt.
Kommt rüber wie der Pate: Christian Constantin, Präsident des FC Sion, ist der wohl krasseste Fußball-Boss der Welt. Frédéric Dubuis/imago

Vor ihm zitterten viele! Christian Constantin (66) hat die vielleicht kürzeste Zündschnur im Fußball-Business. Der Präsident des Schweizer Erstligisten FC Sion ist seit Jahren berühmt und berüchtigt für verrückte Dinge, verdammt viele Skandale – und vor allem Trainerentlassungen. Doch diese Saison toppt der Ex-Torhüter seine eigenen „Rekorde“. Constantin ist der krasseste Fußball-Boss!

Wer den FC Sion in dieser Saison nur ab und zu verfolgt, könnte meinen, beim Schweizer Klub sei Ruhe eingekehrt. Zum Saisonende hört das Team auf die Kommandos von Trainer Paolo Tramezzani. Nur: Der Italiener war bereits im November gefeuert worden, danach durften sich drei (!) andere Trainer ausprobieren, bis der exzentrische Klub-Boss am Dienstag wieder und bereits zum vierten Mal auf Tramezzani setzte.

Macht sich bemerkbar: Christian Constantin (66) ist Sportchef und Präsident des FC Sion in der Schweiz. Bekannt wurde er durch zahlreiche Skandale. 
Macht sich bemerkbar: Christian Constantin (66) ist Sportchef und Präsident des FC Sion in der Schweiz. Bekannt wurde er durch zahlreiche Skandale.  Geisser/imago

Ein Einzelfall? Nicht im Geringsten. Allein seit 2003 schmiss Constantin 55 (!) Trainer raus, was im Schnitt pro Saison 2,75 Entlassungen sind. Dreimal setzte er sich dabei sogar kurzzeitig selbst auf die Bank. 

Christian Constantin trat Linienrichter

Doch der Sion-Boss, dessen Vermögen auf 300 Millionen Euro geschätzt wird, fällt nicht nur durch Trainerentlassungen auf. 2004 wurde er das erste Mal gewalttätig, trat einem Linienrichter in den Unterleib. Das Amtsgericht Luzern verurteilte ihn wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe. Doch danach ging es erst so richtig los.

2011 kaufte Constantin trotz Transferverbot munter ein und ließ sechs Neuzugänge spielen. Der Schweizer Verband zog Sion daraufhin satte 36 Punkte ab. Trotzdem hielt der Klub die Klasse.

Sion-Boss Constantin setzt Kopfgeld auf Schiedsrichter aus

2016 setzte Constantin ein Kopfgeld auf einen Schiedsrichter aus, nachdem er nach einem Spiel gegen die Young Boys Bern eine Verschwörung witterte. In einem Facebook-Video erklärte der Unternehmer der Welt, warum er den Unparteiischen der Manipulation verdächtige und setzte eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 23.000 Euro für Hinweise aus.

2017 verprügelte er einen TV-Experten vor laufender Kamera, nachdem dieser ihn einen Narzissten nannte, der keine Gefühle für andere Leute habe. Constantin schlug zu und verpasste dem zu Boden gestolperten Experten sogar noch ein paar Tritte in den Hintern.

Christian Constantin kündigt Profis während Corona fristlos

Während der Corona-Krise 2020 verdonnerte er alle Profis des FC Sion zur Kurzarbeit mit dem von der Arbeitslosenversicherung vorgesehenen Lohnmaximum von umgerechnet 11.700 Euro im Monat. Wer nicht innerhalb von 24 Stunden unterschrieb, wurde kurz darauf fristlos gekündigt, darunter war auch Ex-Bundesliga-Profi Johan Djourou.

Während viele Spieler und Trainer vor ihm zittern, strotzt Constantin vor Selbstvertrauen: „Dank dem Fußball bin ich eine Macht“, sagte er einst in einem Interview und erklärte sein Lebensmotto: „Die Leute dürfen denken, was sie wollen. Das verändert mich nicht.“

Und daran lässt Constantin seit Jahren keinen Zweifel …

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