Der Höhepunkt seiner Karriere. Jogi Löw hebt im Juli 2014 die WM-Trophäe in den Himmel von Rio de Janeiro.
Der Höhepunkt seiner Karriere. Jogi Löw hebt im Juli 2014 die WM-Trophäe in den Himmel von Rio de Janeiro. imago images/Simon

Vor 16 Monaten war Schluss. Jogi Löw (62) trat als Bundestrainer nach der gescheiterten EM zurück. Lange hat man vom ehemaligen Bundes-Jogi nichts mehr gehört. Doch jetzt meldet er sich zurück – auf dem Trainerarbeitsmarkt, als Jobsuchender. „Ich spüre wieder eine Motivation, wenn ich jetzt Fußball sehe. Wenn ich das Gefühl habe, eine Aufgabe würde mich reizen, bin ich bereit und greife wieder an“, sagt er. Sonne, Mond und Sterne, Jogi zieht es in die Ferne.

In gut drei Wochen beginnt sein Schnupperkurs zurück zum Fußball. Löw wird als Besucher zur WM nach Katar fahren.  „Ich möchte eine WM einmal vor Ort als Außenstehender erleben. Deshalb habe ich bisher keinen Job angetreten", sagt er. WM-Gefühl mal anders. Deutschlands Weltmeistertrainer von 2014 ist alles gegönnt. Besonders ein neues Jobangebot, vielleicht bahnt sich das schon beim Wüstenturnier an…

Löw steht für langfristige Entwicklung mit einem Plan, wenn er ein Team übernimmt. Das spricht dann doch eher für eine Nationalmannschaft als für einen Verein.

Die WM 2026 hat drei Gastgeber

Die nächste WM hat 2026 gleich drei Gastgeber: USA, Mexiko und Kanada. Alle drei sind potentielle Arbeitgeber. Auch in den Vereinigten Staaten hat sich längst rumgesprochen, dass der ehemalige Bundestrainer schon als Klinsmann-Assistent den Löwenanteil an Deutschlands Sommermärchen 2006 hatte. Für die USA kommt es nach dem Fehlen bei der WM in Russland 2018 jetzt in Katar darauf an, ob sie die Vorrunde gegen England, Wales und Iran überstehen. Ansonsten muss US-Trainer Gregg Berhalter, um seinen Job bangen.

Kanada ist ein noch kleineres Fußballentwicklungsland als die USA. Nach 1986 nehmen die Ahornblätter erst zum zweiten Mal an einer WM teil. Nein, der Job ist eher unwahrscheinlich. Mexiko wäre da ein Abenteuer, was Löw wirklich reizen könnte. Jogi mit Sombrero, ein herrliches Bild.

16-mal war der Mittelamerikanische Staat bei der WM, zweimal (1970, 1986) erreichte Mexiko das Viertelfinale als Turnier-Gastgeber. Momentan ist der Argentinier Gerardo Martino Nationalcoach bei den Azteken. Er hat es in Katar in der Vorrunde mit Schweden, Polen und Irak zu tun. Das Achtelfinale ist Pflicht, sonst könnte er seinen Job verlieren.

Löw ist England-Fan

Unter Druck könnten auch noch andere Trainer von vermeintlichen WM-Favoriten werden. Englands Nationalcoach Gareth Southgate steht schon vor dem Anpfiff in Katar in der Kritik. Die Three Lions sind seit sechs Spielen ohne Sieg. Löw hat sich längst als Fan des englischen Fußballs geoutet. Löw und die Three Lions, das würde nicht nur vom Namen passen. „Ich habe die Intention, wieder eine Aufgabe im Fußball zu übernehmen. Dazu ist der Spaß an diesem Sport zu groß. Es gibt sicher noch weitere Aufgaben für mich“, so Löw. Ja, besonders nach der WM in Katar…

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