Leverkusens Trainer Peter Bosz ist nach dem 1:2 gegen Bielefeld angeschlagen und genervt. 
Leverkusens Trainer Peter Bosz ist nach dem 1:2 gegen Bielefeld angeschlagen und genervt.  Foto: dpa

Im Dezember noch Spitzenreiter, jetzt ein Krisenklub. Nach der 1:2- Blamage gegen Abstiegskandidat Bielefeld muss Leverkusens Trainer Peter Bosz (57) langsam um seinen Job bangen.

Vier Punkte entfernt von der Champions League und auch die Europa League ist für Herthas nächsten Gegner (Sonntag, 15.30 Uhr) in Gefahr. Bosz, sonst ein sachlicher, ruhiger Mensch, wirkt immer angespannter und genervter: „Ich bin sehr sauer“, sagt er nach der Heimpleite gegen Arminia und ergänzt: „Es gibt nicht diesen einen Grund. Da kommen momentan mehrere Sachen zusammen. Natürlich sitzt diese Phase auch in den Köpfen der Spieler fest.“

98 Prozent reichen nicht

Die Phase geht aber schon sehr lang. Am 12. Spieltag stand Leverkusen mit 28 Punkten auf Bundesliga-Platz eins, in den folgenden 13 Partien kamen nur zwölf Zähler dazu. Eigentlich hatten alle bei Bayer gedacht, dass es nach dem 1:0 bei Gladbach vor neun Tagen für die Werkself wieder nach oben geht. Doch dann kam Bielefeld ...

Bosz: „Man darf nach einem Spiel nicht denken, wir sind wieder da. Das muss man zeigen. In jedem Spiel. Zu 100 Prozent. 98 reichen nicht. Das war wieder der Fall.“ Er spricht damit die mangelnde Konzentration seiner Profis an und sagt verärgert: „Rechnen und auf die Konkurrenz schauen, das bringt uns momentan gar nichts, wenn wir selbst verlieren.“

„Nicht unser Anspruch“

Bosz hat noch Vertrag bis Juni 2022. Doch wenn es mit der Werkself weiter bergab geht, ist er bald seinen Job los.

Sport-Boss Rudi Völler zieht schon mal die Daumenschraube an: „Er weiß aber auch bei aller Wertschätzung und Rückendeckung, die er von uns bekommt, dass wir einen anderen Anspruch haben. Mit diesem Druck und der Kritik muss er umgehen und das kann er auch.“