Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Irre Wende: HSV-Profi Bakery Jatta soll nun doch Bakary Daffeh sein
Die Staatsanwaltschaft Hamburg klagt Jatta an. Er soll tatsächlich Bakary Daffeh heißen und zweieinhalb Jahre älter sein. So habe er seine Duldung erreichen wollen.

Irre Wende im Fall Bakery Jatta! Der Fußball-Profi muss nun doch vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Hamburg erhobt gegen den Spieler des Zweitligisten Hamburger SV Anklage vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Hamburg-Altona. Nach Auffassung der Behörde handelt es bei ihm tatsächlich sich um den zweieinhalb Jahre älteren Bakary Daffeh!
Dem Gambier werden „Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz in vier Fällen sowie in einem weiteren Fall mittelbare Falschbeurkundung“ vorgeworfen.
Jatta ist demnach im Sommer 2015 als Flüchtling ohne Pass und Aufenthaltstitel über Italien nach Deutschland gereist. In Bremen habe er sich als Bakery Jatta, geboren am 6. Juni 1998, ausgegeben, heißt es in der Anklage. Damit habe er erreichen wollen, dass ihm „wegen der behaupteten Minderjährigkeit und des sich daraus ergebenen Abschiebehindernisses eine Duldung erteilt wird“.
Jatta soll der zwei Jahre ältere Daffeh sein
Laut Staatsanwaltschaft handele es sich jedoch um Bakary Daffeh, geboren am 6. November 1995. Unter diesem Namen habe der Gambier bei verschiedenen afrikanischen Vereinen als Fußballprofi gespielt. In seinem Heimatland sollen ihm Ausweispapiere mit seiner neuen Identität ausgestellt worden sein, die er bei späterer Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis genutzt habe. Auch eine Fahrerlaubnis soll er unter diesen Angaben beantragt haben.
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Laut Staatsanwaltschaft müssen die meisten Vorwürfe nach Jugendrecht beurteilt werden: „Die Anklage vor dem Jugendrichter beruht darauf, dass der Angeschuldigte im fraglichen Tatzeitraum teils Heranwachsender, teils Erwachsener war, und die Staatsanwaltschaft das Schwergewicht bei den Vorwürfen sieht, die nach Jugendrecht zu beurteilen wären.“
Jatta sprach von Hexenjagd
Bereits 2019 hatte der „Fall Jatta“ bundesweit für viel Aufsehen gesorgt. Die Sport Bild hatte mit einem Bericht Zweifel an Jattas Identität aufgeworfen. Im Vorjahr waren dann die privaten Wohnräume Jattas durchsucht worden. Dabei wurden Smartphones und Tablets sichergestellt. Die darauffolgenden Ermittlungen führten zunächst zu keinem Ergebnis. Jatta sprach von einer „Hexenjagd“ und bedankte sich bei den Verantwortlichen des HSV, die ihn stets stützten.
Doch die Staatsanwaltschaft gab diesem Sommer zwei Gutachten in Auftrag. Die Uni Freiburg führte einen Bewegungsabgleich durch – mit Videos, die Daffeh und Jatta zeigen. Auch deswegen sind sich die Behörden sicher: Bakery Jatta soll in Wirklichkeit Bakary Daffeh sein.
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