Stürmer Joel Pohjanpalo brachte den HSV in Heidenheim noch in Führung. Danach versagten bei den Hanseaten in der Schlussphase mal wieder die Nerven. 
Stürmer Joel Pohjanpalo brachte den HSV in Heidenheim noch in Führung. Danach versagten bei den Hanseaten in der Schlussphase mal wieder die Nerven.  Foto: Imago Images

Der HSV droht nach dem 1:2 in Heidenheim zum neuen Dino der 2. Liga zu werden. Noch haben die Hamburger vor dem Saisonfinale gegen den SV Sandhausen (Sonntag, 15.30 Uhr) eine theoretische Chance, sich den Relegationsplatz um den Aufstieg zu ergattern. Doch die Verunsicherung nach der erneuten Last-Minute-Pleite ist mehr denn je spürbar. Auch für Klub-Ikone Uwe Seeler (83).

„Ich bin so enttäuscht“, erklärte Seeler. Das HSV-Urgestein verfolgte die nächste verpasste Aufstiegschance nach erfolgreicher Hüft-OP wieder zu Hause auf dem Sofa. Leiden musste er dennoch: „Diese Niederlage muss ich erst mal verdauen." 

Auch Trainer Dieter Hecking war nach dem Albtraum auf der schwäbischen Ostalb schwer gezeichnet. Gleichzeitig verspricht er, weiter zu kämpfen: „Wenn ich jetzt sagen würde, nein, wir haben keine Chance mehr, dann wäre ich wohl ein ganz schlechter Trainer. Aber natürlich sind wir jetzt auf Schützenhilfe angewiesen."

Auffällig: Zwei Jahre nach dem erstmaligen Abstieg nach 55 Jahren Bundesliga und ein Jahr nach dem leichtfertig verpassten Aufstieg, versagen beim HSV besonders in der Schlussphase die Nerven. Wie schon beim 2:2 in Fürth, beim 2:3 in Stuttgart, beim 3:3 gegen Holstein Kiel und nun in Heidenheim verspielten die Hamburger sieben Punkte seit dem Restart nach der Corona-Pause in den letzten 15 Minuten einer Partie. „Wir hätten eigentlich schon längst durch sein können. Das haben wir nicht geschafft", weiß auch Hecking um die verpassten Chancen.

Stattdessen schwankt der Klub noch eine Woche zwischen Hoffen und Endzeitstimmung.