Nach jahrelangem Rechtsstreit

Historischer Vertrag: Gleiche Bezahlung wie Männer – US-Fußballerinnen schreiben Geschichte

Spielerinnen einigen sich mit dem Fußballverband der USA.

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Die US-Fußballerinnen rund um Kapitänin Megan Rapinoe erhalten fortan die gleichen Bezahlungen und Boni wie ihre männlichen Kollegen (Archivbild).
Die US-Fußballerinnen rund um Kapitänin Megan Rapinoe erhalten fortan die gleichen Bezahlungen und Boni wie ihre männlichen Kollegen (Archivbild).dpa/Ricardo Mazalan

Wegweisender Sieg im Kampf um Gleichstellung der US-Fußballerinnen um Superstar Megan Rapinoe. Der Fußballverband der USA sowie die Gewerkschaften der Frauen- und Männer-Nationalmannschaften einigten sich auf einen Tarifvertrag, der allen die gleiche Bezahlung einschließlich Boni garantiert.

Demnach stellen die bis 2028 laufenden Verträge sicher, dass die im Vergleich zu den Männern um ein Vielfaches erfolgreichere Frauen-Nationalmannschaft die gleichen Prämienzahlungen bei Großturnieren wie Weltmeisterschaften erhält sowie generell die gleichen Bezüge wie das Männer-Team. Auch schüttet der Verband einen Teil seiner Einnahmen aus Übertragungen, Ticketverkäufen und Sponsoring zu gleichen Teilen an beide Teams aus.

Keine Unterschiede bei Bezahlung und WM-Boni

Damit sind die USA laut Verband das erste Land, wo eine gleiche Bezahlung bei den WM-Boni eingeführt wurde. 2019 hatten sich die australische Männer- und Frauenmannschaft auf gleiche Lohn- und Arbeitsstrukturen geeinigt, WM-Bonuszahlungen waren bei dieser Vereinbarung allerdings außen vor geblieben.

Nach jahrelangem Rechtsstreit hatten sich die Fußballerinnen und der US-Verband im Februar auf eine gleiche Bezahlung geeinigt. Danach musste die Übereinkunft aber noch unterzeichnet und von einem Gericht abgesegnet werden. Für den Vergleich stimmten die Spielerinnen zu, auf alle beim Verband noch ausstehenden Ansprüche in der 2019 eingereichten Klage gegen Geschlechterdiskriminierung zu verzichten.

Die US-Fußballerinnen sind viel erfolgreicher als die Männer, holten bisher viermal Olympia-Gold und vier WM-Titel. Sie wurden aber deutlich schlechter bezahlt. Im März 2019 reichten sie deshalb eine Sammelklage gegen den Verband wegen Diskriminierung ein.