Bittere Umfrage für den DFB

Hilfe, diese Horrorzahlen belegen: Fast keiner hat die Nationalelf mehr lieb – 18 Monate vor der Heim-EM

Momentan sieht es düster für ein zweites Sommermärchen bei der EM 2024 im eigenen Land aus. Das belegt eine Umfrage unter Fans.

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Das Interesse der Deutschen an der Nationalmannschaft hat in den vergangenen Jahren abgenommen. 
Das Interesse der Deutschen an der Nationalmannschaft hat in den vergangenen Jahren abgenommen. dpa/Weller

Jetzt hat es der DFB schwarz auf weiß. Deutschlands Fans fremdeln immer mehr mit der Nationalmannschaft. Nach dem weiteren WM-Desaster, dem Vorrunden-Aus in Katar, sinkt das Interesse an Hansi Flick und Co. dramatisch. Das ergab jetzt eine Umfrage, die Nachrichtenagentur dpa veröffentlichte. Es sind Horrorzahlen, denn in 18 Monaten ist die Heim-EM. Es bleiben nur anderthalb Jahre, um irgendwie wieder ein Fußballfieber zu entfachen.

Knapp die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) gaben nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov an, dass ihr Interesse am Nationalteam in den vergangenen Jahren nachgelassen hat. Bei 26 Prozent davon sank die Beliebtheit wegen des enttäuschenden Abschneidens bei den jüngsten drei Turnieren sogar stark. WM-Vorrunden-Aus 2018 in Russland, Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 mit dem ehemaligen Bundestrainer Jogi Löw und jetzt auch mit seinem Nachfolger Hansi Flick das nächste WM-Desaster.

Für die erfolgsverwöhnte Fußballnation mit vier WM-Titeln (1954, 1974, 1990, 2014) und drei gewonnen Europameisterschaften (1972, 1980, 1996) und einem Abo als Turniermannschaft für die K.o.-Runden ist gerade das doppelte Scheitern in den WM-Vorrunden ein echter Liebeskiller. Nur noch 18 Prozent der Befragten gab an, dass ihr Interesse an der DFB-Auswahl gleich geblieben ist. 34 Prozent hatten noch nie ein Interesse an der Nationalmannschaft.

DFB in der schwersten Krise

DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Bundestrainer Hansi Flick müssen die Nationalelf wieder aus dem Tief holen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Bundestrainer Hansi Flick müssen die Nationalelf wieder aus dem Tief holen.dpa/Charisius

Der DFB steckt mit seinem ehemaligen Prunkstück Nationalelf in der schwersten Krise seit Bestehen des Verbandes. Dabei sollte schon bei der Wüsten-WM das Ruder herumgerissen werden, um dann neuen Glanz bei der WM 2024 im eigenen Land auszustrahlen. Klappte nicht. Der Liebesentzug der Fans ist jetzt noch viel schwerwiegender als vor 18 Jahren. 2004 scheiterte die Nationalelf bei der EM in Portugal in der Vorrunde. Damals klappte es noch, zwei Jahre später eine Begeisterung für die Heim-WM zu entfachen und die DFB-Elf zu entfachen. Das sogenannte Sommermärchen entwickelte sich und das Team belegte am Ende Platz 3.  

Diesmal wird es schwerer. Das weiß auch Hansi Flick, der trotz des jüngsten Scheiterns, weitermacht: „Wir sind in der Bringschuld. Wir müssen wieder Begeisterung erzeugen. Jeder Spieler, jeder Trainer will, dass wir unterstützt werden.“ Teammanager Oliver Bierhoff hat nach der WM-Blamage die Konsequenzen gezogen und trat zurück.  Der DFB sucht jetzt einen Nachfolger. Herthas Manager Fredi Bobic ist ein heißer Kandidat für den Job. Wenn er annehmen sollte, wartet jede Menge Arbeit auf ihn. Die schwierigste Aufgabe ist, die Nationalelf wieder populärer zu machen – in nur anderthalb Jahren.   

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