Schon beim Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg durften 5000 Fans ins Stadion An der Alten Försterei.
Schon beim Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg durften 5000 Fans ins Stadion An der Alten Försterei. Foto: Imago Images/Schreyer

Jubel hier, Stille dort. Die beschlossene sechswöchige Testphase der Fan-Rückkehr macht alle Profiklubs in Deutschland froh. Während Hertha BSC aufatmet, ist vom 1. FC Union nicht viel zu hören. Ob 5000 oder 15.000 Zuschauer, der KURIER sagt: Hauptsache, wieder Stimmung in der Bude!

Wochenlang hatten die Eisernen dafür gekämpft, dass am ersten Spieltag der neuen Saison wieder Fans ins Stadion An der Alten Försterei dürfen. Aufgrund der bewusst offensiven Herangehensweise – Corona-Tests für alle Zuschauer waren eine Idee – kassierte Union teils harsche Kritik. Gladbach-Boss Max Eberl polterte, alles nur Taktik, um schließlich besser als andere Klubs dazustehen.

Das Gegenteil ist nun der Fall: Gut 10.000 Zuschauer dürften nach der neuesten Regelung zu einem Heimspiel in den Borussia-Park der Gladbacher – bei Union sind es nur 5000. Die waren zum Spiel gegen Augsburg am Sonnabend (15.30 Uhr) schon genehmigt und können nun auch nicht mehr werden – zumindest in den nächsten Wochen.

Ein Wettbewerbsnachteil? Klar, wenn es nach Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke geht: „Wenn ein Verein dauerhaft vor 300 Zuschauern spielt und ein anderer vor 8000, dann haben wir eine Ungleichheit.“ Die Eisernen gehen hingegen etwas entspannter damit um, was freilich damit zu tun haben mag, dass 5000 Unioner im engen Stadion An der Alten Försterei den angedachten 15.000 Herthanern im weitläufigen Olympiastadion in Nichts nachstehen.

Dennoch: Die Blau-Weißen sind ein Gewinner der 20-Prozent-Regelung, könnten mit der Auslastung wohl zumindest die Kosten eines Spieltags decken – allerdings erst wenn der neue Länder-Beschluss in die Corona-Verordnung Berlins aufgenommen wird. Kommt es dazu, darf Hertha im Olympiastadion (74.400) nach Dortmund (81.359) und Bayern (75.024) die drittmeisten Zuschauer empfangen. „Wir sind vorbereitet und freuen uns, wenn es so kommt“, erklärte Hertha gegenüber dem KURIER.

Nur das letzte Wort hat überall das jeweilige Gesundheitsamt. Steigen die durchschnittlichen Covid-19-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf mehr als 35 Infizierte an, müssen die Klubs erneut ohne Fans spielen. Der derzeitige Wert (Köpenick: 5, Charlottenburg: 11) wird beide Berliner Klubs happy machen. Und viele Fans sowieso.