Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (l.) will Roman Abramowitsch den FC Chelsea abkaufen.
Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (l.) will Roman Abramowitsch den FC Chelsea abkaufen. Foto: dpa, twitter

Nicht nur Chelsea-Trainer Thomas Tuchel wirkt in diesen Tagen angespannt und ratlos. Auch die Profis, darunter die deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Timo Werner und Berlins Antonio Rüdiger, hängen durch den bevorstehenden Verkauf des Klubs seltsam in der Luft. Am meisten sorgen sich rund um die legendäre Stanford Bridge aber die Fans des Traditionsklubs. Die Frage aller Fragen: Wer ist der Mann, der Roman Abramowitsch den FC Chelsea abkaufen will? Und was hat er vor?

Tatsächlich liegt verdammt vieles noch im Argen. Fakt sind bisher nur zwei Dinge: Roman Abramowitsch will den FC Chelsea so schnell wie möglich, lieber heute als morgen verkaufen.

Chelsea-Besitzer Abramowitsch soll in Panik sein

Zu groß scheint der Druck zu sein, den die britischen Behörden auf den Oligarchen ausüben. Laut einem Informanten aus dem Innenministerium in London wird gegen Abramowitsch wegen seiner Verbindungen zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin wegen Korruptionsverdachts ermittelt. Wegen der Sanktionen droht Abramowitsch auch seinen Wohnsitz in London aufgeben zu müssen. 

Fakt Nummer zwei: Es gibt bereits konkrete Verkaufsverhandlungen. Der Schweizer Milliardär Wyss (86) hält mit seinem Interesse nicht hinter dem Berg, stichelt sogar gegen Abramowitsch, der „in Panik“ sei.

FC Chelsea: Abramowitsch fordert 4,8 Milliarden Euro

Doch wer ist der Mann überhaupt, der plötzlich eins der besten Fußballteams kaufen will? Wyss, seit Jahren hauptsächlich in den USA zu Hause und Unternehmer, der sein Geld in der Pharmaindustrie verdient haben soll, hat zwar ein Faible für Sport, eine Affinität und vor allem eine Ahnung vom Fußball soll er nicht haben. Entsprechend formiert sich bereits Widerstand bei den Chelsea-Fans.

Die Angst: Es könnte wieder vernünftiger in London zugehen. Denn der bereits 86 Jahre alte Wyss verprasst, anders als Abramowitsch, nicht sein Geld. Chelsea wäre in seinen Augen nicht ein Spielzeug, sondern ein Unternehmen, das auch Profit abwerfen soll. Keine guten Aussichten also für Tuchel und Co.

Chelsea-Verkauf: Abramowitsch pokert noch

Aber: Wyss, dessen geschätztes Vermögen bei rund neun Milliarden Euro liegt, würde den Deal nicht alleine stemmen. Zusammen mit dem US-Geschäftsmann Todd Boehly soll der Chelsea-Kauf klappen. Daran, den Londoner Klub unter seine Fittiche zu nehmen, scheiterte Boehly, dem 20 Prozent des Baseball-Teams Los Angeles Dogers und 27 Prozent der Anteile am NBA-Team Los Angeles Lakers gehören, bereits vor drei Jahren.

Damals soll er Abramowitsch drei Milliarden Dollar geboten haben, was dem Oligarchen zu wenig gewesen sei. Und auch jetzt und trotz des Drucks ist Abramowitsch offenbar bereit, zu pokern. Für den amtierenden Champions-League-Sieger soll Abramowitsch derzeit rund 4,8 Milliarden Euro fordern, was nur bedingt zur Meldung passt, dass er den Erlös des Verkaufs über eine Stiftung den Opfern des Ukraine-Kriegs spenden will.

Chelsea-Kauf: Wyss und Boehly spielen auf Zeit

Wyss und Boehly wollen dagegen die drohenden Sanktionen gegen den Oligarchen nutzen, um den Kaufpreis deutlich zu drücken, und spielen auf Zeit.

Klar ist damit auch: Es bleibt spannend.

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