Bayerns Trainer Julian Nagelsmann kann das Aus gegen Villarreal nicht so richtig fassen.
Bayerns Trainer Julian Nagelsmann kann das Aus gegen Villarreal nicht so richtig fassen. Foto: Imago Images

Und wieder nichts! Der FC Bayern fliegt zum zweiten Mal in Folge im Viertelfinale der Champions League raus. Der K. o. nach dem 1:1 im Rückspiel (Hinspiel: 0:1) gegen den spanischen Tabellensiebten FC Villarreal versetzt den Rekordmeister in Schockstarre.

Raus im DFB-Pokal, raus in der Königsklasse – in seiner ersten Saison beim FC Bayern bleibt Trainer Julian Nagelsmann (34) jetzt „nur“ die Meisterschaft. Der ehrgeizige Jungcoach redete nach dem Aus nichts schön: „Das ist nicht ausreichend für die Ansprüche des Vereins. Das Halbfinale in der Königsklasse ist schließlich immer ein bisschen das Minimalziel.“

Nagelsmann war geknickt und sprach von „einer der bittersten Pleiten meiner Karriere“. Versagt hatten die Bayern-Profis aber vor allem im Hinspiel mit einem müden 0:1-Auftritt. Nagelsmann: „Im Hinspiel haben wir das Duell verloren.“

Ein Lewandowski-Tor reicht nicht

Robert Lewandowski traf in der 52. Minute zum 1:0 gegen Villareal, doch mehr Bayern-Tore gab es nicht.
Robert Lewandowski traf in der 52. Minute zum 1:0 gegen Villareal, doch mehr Bayern-Tore gab es nicht. Foto: Imago Images

Beim Rückspiel war zwar Engagement da, aber am Ende stand trotz 24:4 Torschüssen und 64 Prozent Ballbesitz nur ein Tor von Robert Lewandowski (52.). Die Quittung war das 1:1 (88.) durch Villarreals erst vier Minuten zuvor eingewechselten Samuel Chukwueze.

Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn war zu den Spielern sogar noch milde: „Mehr Einsatz und Wille, als die Mannschaft gezeigt hat, geht kaum. Ich denke, man kann der Mannschaft alles andere als einen Vorwurf machen, sie hat alles reingehauen.“

Es hat aber nicht gereicht. Den Bayern gehen jetzt durch das verpasste Halbfinale mindestens 15 Millionen Euro flöten. Das ist noch viel bitterer. Denn der Rekordmeister steckte gerade in Vertragsverhandlungen mit den Mehr-als-gut-Verdienern Lewandowski, Thomas Müller, Manuel Neuer, Serge Gnabry und muss im Sommer auch mit neuen Stars nachlegen, um überhaupt noch zu den Top Five der europäischen Klubs zu gehören.

Bayerns Kader ist zur Hälfte nur Mittelmaß

Schon vergangene Saison setzte es das Aus im Viertelfinale. Damals hieß der Gegner aber noch Paris SG (2:3, 1:0). Kahn übt sich in Zweckoptimismus: „Wir haben nächstes Jahr wieder die Möglichkeit und werden wieder angreifen.“

Doch das geht nur mit Verstärkungen im Kader. Der interne Konkurrenzkampf innerhalb des Teams ist zu gering. Das haben die letzten Wochen auch in der Bundesliga gezeigt. 13, 14 Topstars und dahinter nur Mittelmaß. Das ist Bayerns Problem. Für die Bundesliga reicht das allemal für den zehnten Meistertitel am Stück. International ist dieser Kader aber nicht mehr Spitze.

Lesen Sie hier mehr Sport >>