Fans, Presse und Experten wütend

Was hat Jadon Sancho getan? England zittert vor dem Turnier-Déjà-vu

Weil England im Insel-Duell gegen Schottland alles vermissen lässt und Dortmunds Jadon Sancho nicht zum Einsatz kommt, hagelt es für Trainer Gareth Southgate Kritik. 

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Muss schuften, darf aber bisher bei der EM nicht spielen: Englands Sturmjuwel Jadon Sancho. 
Muss schuften, darf aber bisher bei der EM nicht spielen: Englands Sturmjuwel Jadon Sancho. AP

England schwant Böses! Der biedere Auftritt beim 0:0 im Insel-Derby gegen Schottland ruft die Zweifler auf den Plan. Ex-Nationalspieler Rio Ferdinand legt den Finger in die Wunde und wundert sich über Trainer Gareth Southgate.

„Wir sehen schon wieder wie das starre, alte England aus“, ärgerte sich der ehemalige Weltklasse-Verteidiger. Auch die Fans in Wembley waren bedient, pfiffen nach der Nullnummer das eigene Team aus und zittern mal wieder vor dem Turnier-Aus. 

Entsprechend hart fiel das Echo in den Medien aus. „Scotland brave-hearted, England half-hearted“ (Schottland heldenhaft, England halbherzig), titelte der Daily Telegraph. Vor allem Tottenham-Torjäger Harry Kane (27) bekommt sein Fett weg: „Er wirkte fehl am Platz, weil das System um ihn herum nicht funktioniert“, schrieb der Guardian.

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Warum darf Jadon Sancho nicht spielen?

Weil Dortmunds Jadon Sancho (21) trotz der Torflaute erneut überhaupt nicht zum Zug kam, vermutet Ferdinand einen Streit zwischen dem Mega-Talent und Southgate: „Sancho? Was hat er getan? Irgendwas muss hinter den Kulissen vorgefallen sein. Ich verstehe das wirklich nicht.“

Trainer Southgate gab zerknirscht zu, dass seine Spieler nicht alles für den Sieg gaben, mahnt aber auch: „Ein Punkt ist immer noch ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die nächste Runde. Und das ist unser erstes Ziel.“

Schottland wittert den nächsten Coup

Tatsächlich können die Three Lions vor ihrem abschließenden Vorrundenspiel gegen Tschechien am Dienstag praktisch für das Achtelfinale planen.

Und Schottland? Die wittern nach dem erfolgreichen Battle of Britain den noch größeren Coup: einen Sieg gegen Vize-Weltmeister Kroatien im heimischen Glasgow. „Es ist wichtig, dass wir dieses Gefühl der Fans und von uns jetzt halten, dass es nicht umsonst war“, schwört Kapitän Andy Robertson das Team ein: „Wir müssen es nutzen, um ins Achtelfinale zu kommen.“

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