Jogi Löw kann mit dem 1:1-Test gegen Dänemark nicht zufrieden sein. ES fehlt die Durchschlagskraft in der Offensive.
Jogi Löw kann mit dem 1:1-Test gegen Dänemark nicht zufrieden sein. ES fehlt die Durchschlagskraft in der Offensive. Foto: AFP

Wenn sich ein Unentschieden anfühlt wie eine Niederlage, ist die Stimmung nicht so gut. Von EM-Fieber ist bei der Nationalmannschaft nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Dänemark nichts zu spüren. Das sieht eher so aus wie vor der WM 2018 in Russland, bei der die DFB-Elf historisch-blamabel in der Vorrunde ausschied. Jogi spielt Russisch-Roulette.

Müller spricht von Niederlage

Der Noch-Bundestrainer setzt alles auf die 5 (Mats Hummels), die 25 (Thomas Müller) und in der Abwehr auf die 3, doch gewonnen hat er nicht. Und ausgerechnet der Hoffnungsträger Müller brachte mit seinem Freudschen Versprecher vor laufender TV-Kamera die ganze Enttäuschung zum Vorschein: „Am Ende ist es echt ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren.“

Das 1:1 fühlte sich für die Nationalspieler und auch die Fans wie eine Niederlage an. Und das ist gar nicht gut vor dem Mega-Turnier mit der Todesgruppe (Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal, Ungarn) in der Vorrunde. Fortschritt sieht anders aus. Wie schon so oft in den vergangenen Jahren wurde eine Führung weggeschenkt. Es wurde wie so oft vorne ganz munter, aber nicht konsequent agiert und hinten für einen kurzen Moment gepennt.

Löw: „Wir müssen uns mal belohnen“

Das wurmt auch Löw und er sagt: „Es gab viel Licht und auch Schatten. Es war etwas holprig. Es ist das Problem, dass wir uns häufig nicht entscheidend belohnen.“ Zwei Monate nach der 1:2-Blamage gegen Nordmazedonien in der WM-Qualifikation nun ein 1:1 gegen Dänemark, einen guten Testspielgegner. Aber nicht vergleichbar mit Frankreich oder Portugal. Immerhin sagte Müller nach seinem Nationalelf-Comeback dann doch: „Wir haben viel Gutes gesehen.“

Löw hat auch Gutes auf dem Platz gehört und lobt die Rückkehrer Müller und Hummels: „Verbessert waren die Kommunikation auf dem Platz, die Kommandos und Anweisungen. Das war sehr positiv.“ Doch er weiß auch: „Maß aller Dinge wird sein, dass wir in der Lage sind, zu null zu spielen und einen Vorsprung mal über die Runden zu bekommen. Man kann nicht immer einem Rückstand hinterherlaufen.“ Genau das, ist aber gegen Weltmeister Frankreich zu befürchten …