Ein Greenpeace-Aktivist landet auf dem Rasen der Münchner Arena.
Ein Greenpeace-Aktivist landet auf dem Rasen der Münchner Arena. dpa/Christian Charisius

Was für eine peinliche Aktion! Nach seiner missglückten Protestaktion vor dem EM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft droht dem Motorgleitschirmflieger Ärger. Das Polizeipräsidium München teilte am Mittwochmorgen mit, dass es gegen den 38-jährigen Mann aus Baden-Württemberg „wegen verschiedener Delikte nach dem Strafgesetzbuch und dem Luftverkehrsgesetz“ ermittle. Bei der Aktion wurden nach Polizeiangaben zwei Männer am Kopf verletzt, die zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht wurden.

Der Mann war am Dienstagabend unmittelbar vor dem Anpfiff der Begegnung mit Weltmeister Frankreich auf dem Rasen der Münchner Arena gelandet. Auf seinem gelben Gleitschirm war ein Schriftzug der Umweltorganisation Greenpeace zu lesen. Der Aktivist hatte mit seinem Schirm die Kabel der über dem Spielfeld aufgehängten Kamera berührt, nach seiner Landung wurde er festgenommen und das Fluggerät sichergestellt.

„Keinerlei Verständnis für solche unverantwortlichen Aktionen“

Ordner begleiten den Greenpeace-Aktivisten aus der Arena.
dpa/Matthias Hangst
Ordner begleiten den Greenpeace-Aktivisten aus der Arena.

Das Polizeipräsidium München betonte, „dass es keinerlei Verständnis für solche unverantwortlichen Aktionen gibt, bei denen eine erhebliche Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen wird“.

Jens Grittner, Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), verurteilte die Aktion nach dem Spiel. „Derjenige hat nicht nur sich und andere gefährdet und verletzt“, sagte er: „Das ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar, der Vorgang wird von den Behörden und der UEFA geprüft. Das hätte weitaus schlimmer ausgehen können.“ Die Europäische Fußball-Union (UEFA) bezeichnete das Vorhaben als „rücksichtslos“ und „gefährlich“. Greenpeace entschuldigte sich am Dienstagabend bei Twitter.

Politiker und Blogger vorwiegend des rechten Spektrums attackierten Greenpeace harsch für die missglückte Aktion. CDU-Politiker Friedrich Merz forderte, die Gemeinnützigkeit der Umweltorganisation zu überprüfen.