Löw versucht die schnelle Integration der WM-Helden Müller und Hummels
Der Bundestrainer lobt die zurückgeholten Routiniers. Ob das aber reicht?

Erst ausgemustert, jetzt wieder Musterschüler? Vor zweieinhalb Jahren wollte Jogi Löw (61) seine Rio-Weltmeister Thomas Müller (31) und Mats Hummels (32) nicht mehr. Vor der EM (11. Juni bis 11. Juli) hat er sie ins DFB-Team zurückgeholt. Kann das bei Löws letzter Mission gutgehen?
Der Bundestrainer hat seinen brachialen Umbau korrigiert – besonders wegen des Drucks von außen. Seit Freitag sind die beiden Routiniers im österreichischen Trainingscamp in Seefeld wieder zurück in der DFB-Familie. Nur Zaungäste werden sie nicht sein. Bayerns Original Müller ist ein Antreiber für die Offensive, Dortmunds Hummels wird wieder Abwehrchef. Sein Partner in der Innenverteidigung sieht da gar keine Probleme. Antonio Rüdiger vom FC Chelsea: „Wir spielen beide schon lange auf hohem Niveau, das wird sich automatisch einpendeln.“ So weit die taktische Planung.
„Die Spieler bedeuten mir viel“
Aber klappt es auch menschlich noch? Löw ist da optimistisch beim Umgang mit Müller und Hummels: „Es gab keine Berührungsängste. Wir kennen uns viele Jahre. Wir haben vieles erlebt, die ganze Bandbreite von Emotionen. Diese Spieler bedeuten mir viel.“
Wie wichtig beide wirklich für Löw sind, wird sich spätestens Mittwoch beim ersten Testspiel gegen Dänemark zeigen. Die Chancen stehen gut, dass sie in der Startelf stehen, weil bis dahin Toni Kroos (Corona infiziert) und die sechs England-Legionäre Ilkay Gündogan, Timo Werner, Rüdiger, Kai Havertz, Bernd Leno und Robin Koch noch fehlen.