1:1 gegen Dänemark

Bundestrainer Jogi Löw mahnt nach EM-Test: Wir müssen „intensive Einheiten einstreuen“

Beim vorletzten Probelauf vor dem Turnier-Ernstfall am 15. Juni in München gegen Weltmeister und Gruppen-Favorit Frankreich stimmte mal wieder das Ergebnis nicht.

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Bundestrainer Jogi Löw ist nach dem Testspiel gegen Dänemark nicht zufrieden.
Bundestrainer Jogi Löw ist nach dem Testspiel gegen Dänemark nicht zufrieden.Federico GAMBARINI / POOL / AFP

Nach der kurzen Busfahrt aus dem Inntal hoch aufs Seefelder Plateau waren Joachim Löw und seine EM-Spieler nur wenige Minuten nach Mitternacht wieder im Teamhotel. Richtig zufrieden konnte dort nach dem 1:1 (0:0) gegen Dänemark im Innsbrucker Tivoli-Stadion aber keiner zu Bett gehen. Beim vorletzten Probelauf vor dem Turnier-Ernstfall am 15. Juni in München gegen Weltmeister und Gruppen-Favorit Frankreich stimmte mal wieder das Ergebnis nicht. Auch der Bundestrainer warnt im Interiview: Wir müssen „intensive Einheiten einstreuen“.

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Joachim Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem Unentschieden gegen Dänemark aus?

Joachim Löw: Es gab Licht und Schatten. Das war mir aber schon vorher klar. Die Abstimmung, die Laufwege waren noch nicht so drin. Wir hätten das Spiel aber gewinnen können. Wir hatten noch Chancen zum 2:0. Wir haben uns das Leben ein bisschen selbst schwergemacht.

Was muss mit Blick auf die EM besser werden?

Wir müssen jetzt vor dem Lettland-Spiel ein paar intensive Einheiten einstreuen, vor allem im taktischen Bereich. Die Standardsituationen sind ausbaufähig, defensiv und offensiv müssen wir noch ein paar Abläufe einüben. Auch an der Kommunikation auf dem Platz können wir noch arbeiten.

Wie haben Ihnen die Rückkehrer Mats Hummels und Thomas Müller gefallen?

Wie bei allen muss es auch bei ihnen noch verfeinert werden. Beide haben ein gutes Spiel gemacht. Mats hatte in der zweiten Halbzeit Probleme an der Patellasehne vorne am Knie, das hat ihn beim Sprinten ein wenig behindert, aber das ist nicht tragisch. Nach einem Tag Pause ist das wieder behoben.

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Wie haben Sie Florian Neuhaus gesehen. Hat er Druck auf die vermeintlichen Stammkräfte ausgeübt?

Er hat ein gutes Spiel gemacht und viel Laufarbeit verrichtet. Er hat auch Wege nach hinten gemacht. Wichtig ist, dass diejenigen Spieler, die hinten dranstehen, nicht nachlassen und den Druck hochhalten. Sie müssen die anderen mit Leistung antreiben. Flo ist ein sehr guter Fußballer mit einem guten Auge. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.

Sie haben mit einer Dreierkette gespielt. Was war Ihre Idee dahinter?

Ich wollte das Zentrum mit drei Innenverteidigern gut schließen. Das ist uns gut gelungen. Das kann beim Turnier absolut eine Option sein. Maß aller Dinge wird sein, dass wir in der Lage sind, zu Null zu spielen und einen Vorsprung mal über die Runden zu bekommen. Man kann nicht immer einem Rückstand hinterherlaufen.

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Vorne mangelte es aber erneut an der Effektivität.

Das Problem begleitet uns ja schon lange. Wir arbeiten uns eine Vielzahl von Chancen raus, belohnen uns aber nicht entscheidend. Es wird ein Thema sein, wie wir die Dinge konsequent zu Ende spielen können. Daran müssen wir arbeiten. Das Problem haben wir.

Wie sieht jetzt die Planung für die kommenden Tage aus?

Der Donnerstag wird für alle ein Tag der Regeneration sein. Am Freitag sind vielleicht alle dabei, wenn es glatt läuft - außer Leon Goretzka und eventuell Emre Can. Dann wollen wir eingehend an der Offensive arbeiten.