Nach dem Finale ist vor dem Poker

Eintracht Frankfurt: Jetzt droht der Ausverkauf der Euro-Helden

Die Verträge der Frankfurter Euro-Helden Filip Kostic, Evan Ndicka und Daichi Kamada laufen 2023 aus. Verlängern oder verkaufen? Ablösefrei soll keiner gehen.

Teilen
Evan Ndicka und Filip Kostic hatten diese Saison viel bei Eintracht Frankfurt mit ihren Kollegen zu jubeln. Ob das auch nächste Saison so ist, bleibt fraglich.
Evan Ndicka und Filip Kostic hatten diese Saison viel bei Eintracht Frankfurt mit ihren Kollegen zu jubeln. Ob das auch nächste Saison so ist, bleibt fraglich.Foto: Imago Images

Mittwochabend will Eintracht Frankfurt Geschichte schreiben. Nach 1980 mal wieder den Europapokal in den Händen halten. Hochspannung vor dem Finale gegen Glasgow Rangers in Sevilla (21 Uhr). Doch auch nach dem Endspiel wird es bei den Hessen hochhergehen. Denn es droht der Ausverkauf der Euro-Helden in diesem Sommer.

Kostic streikte schon im Sommer 2021

Filip Kostic von Eintracht Frankfurt macht bei der Besichtigung des Rasens in Sevilla ein Selfie.
Filip Kostic von Eintracht Frankfurt macht bei der Besichtigung des Rasens in Sevilla ein Selfie.Foto: dpa/Dedert

Zur Erinnerung: Schon vergangenes Jahr wollte Filip Kostic zu Lazio Rom und trat dafür in einen Streik. Er schwänzte das Training, verpasste das Gastspiel bei Arminia Bielefeld – und musste letztlich doch bleiben. Schließlich hat der Serbe noch einen Vertrag bis 2023.

Natürlich ist Kostic nach der Frankfurter Euro-Erfolgsgeschichte in dieser Saison jetzt happy, dass er geblieben ist. Doch sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr und im Juli 2023 kassiert Frankfurt keine Ablöse mehr. Und da ist Kostic nicht der einzige im Team: Auch bei Evan Ndicka und Daichi Kamada gilt der Arbeitskontrakt nur noch eine Saison. Sportvorstand Markus Krösche muss mit den drei Profis entweder verlängern oder sie in den nächsten Monaten verkaufen.

„Wir wollen mit keinem Leistungsträger ins letzte Vertragsjahr gehen“, sagt Krösche. Auch die Eintracht sei schließlich mit jährlichen Verlusten im mittleren zweistelligen Millionenbereich von der Corona-Krise arg gebeutelt, Abgänge zum Nulltarif stellen ein No-Go dar. Die magischen Europa-Nächte helfen jedenfalls bei der Wertsteigerung.

„Es ist etwas anderes, ob du im Viertelfinale gegen den FC Barcelona spielst oder in der Bundesliga ein Mittelfeldduell bestreitest“, betonte Krösche. Auch die legendäre Büffelherde um Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic spielte sich auf internationaler Bühne 2019 in den Fokus, kurze Zeit später waren alle drei für Summen teilweise deutlich jenseits der 30 Millionen Euro weg. Einnahmen, die die SGE nun auch gut gebrauchen könnte.

Ndicka ist rund 28 Mio. Euro wert

Eintracht Frankfurts Evan Ndicka schraubte mit Toren seinen Marktwert nach oben.
Eintracht Frankfurts Evan Ndicka schraubte mit Toren seinen Marktwert nach oben.Foto: dpa/Dedert

Ndicka hat einen Marktwert von 28 Millionen, Kamada und Kostic stehen dem mit 22 sowie 20 Millionen Euro nur wenig nach. Die Verhandlungen über Vertragsverlängerungen laufen. „Wir werden schauen, ob wir Lösungen finden oder nicht. Und wenn man dann vielleicht auseinandergeht, dann ist es letztlich auch okay. Wir haben natürlich einen Wert im Kopf, den wir erzielen wollen“, sagte Krösche.

Ndicka wurde zuletzt immer wieder mit Newcastle United in Verbindung gebracht, Kostic wechselte zu einer in der italienischen Serie A bestens vernetzten Berateragentur. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er anderswo eine ähnlich hohe Anerkennung und Sympathie erhalten würde“, sagte Präsident Peter Fischer und legte ihm damit einen Verbleib ans Herz. Bei Kamada halten sich die Gerüchte, dass er wenn überhaupt erst 2023 ablösefrei gehen möchte. Nach dem Euro-Finale ist vor dem Poker mit den Spielern …

Lesen Sie hier mehr Sport >>