Kevin Ehlers nach dem Gegentor vom HSV: Kaputt und kraftlos.
Kevin Ehlers nach dem Gegentor vom HSV: Kaputt und kraftlos. imago-images/Steffen Kuttner

Es ist einfach bitter. Dynamo arbeitet, Dynamo kämpft, Dynamo macht sich selbst Hoffnung. Doch am Ende reicht es für die SGD im Tabellenkeller der zweiten Liga wieder nicht zu einem Punkt. Der Hamburger SV, selbst seit dem Re-Start in einer Art Mini-Krise, hat in der Abwehrschlacht gegen die Sachsen den längeren Atem, gewinnt durch ein spätes Tor von Joel Pohjanpalo (84.).

Der längere Atem ist überhaupt das Stichwort beim Traditionsklub. Denn nach zuletzt willensstarken, aber auch kraftraubenden Schicksalsspielen gegen Wiesbaden (3:2) und Fürth (1:1) fehlt Dynamo das letzte Fünkchen Spritzigkeit, um einem taumelnden Schwergewicht wie den Hamburgern den entscheidenden Schlag zu geben und sich selbst im Tabellenkeller Luft zu verschaffen.

Keine Power mehr

Trainer Markus Kauczinski entsprechend betreten: "Man hat gemerkt, dass uns die Körner fehlen. Wir hatten zuletzt keine Entlastung, konnten nicht richtig zulegen. Die Belastung der letzten Tage war zu groß, deswegen hatte ich die Hoffnung, dass es vielleicht mal 0:0 ausgeht. Beim Tor waren wir aber stehend k.o., weil das Programm der letzten Tage uns einfach platt gemacht hat."

Besonders bitter, weil die Sachsen sich, nach unzähligen Lethargie-Spielen vor der Corona-Pause, nun endlich aufraffen und um den Klassenerhalt kämpfen wollen. Nur wenn das Team, dass wegen der positiven Corona-Fälle später als die anderen Mannschaften in den Spielbetrieb einsteigen konnte, zuletzt alle drei Tage ein Spiel bestreiten musste, zuvor aber kaum trainieren konnte, nun keine Power mehr hat, ist das fast schon verständlich.

Was bleibt, ist nur die Hoffnung: Noch immer trennen nur zwei Punkte Dynamo vom Relegationsplatz, fünf sind es bis zum rettenden Ufer. Vielleicht zahlt sich der eiserne Wille irgendwie noch aus...